Die Gralsbewegung geht auf Abd-ru-shin (geb. Oskar Ernst Bernhardt, 1875) und seine Vorträge zurück, die in der Gralsbotschaft «Im Lichte der Wahrheit» zusammengefasst wurden und zwischen 1923 und 1938 entstanden sind. Der Hauptsitz der Internationalen Gralsbewegung befindet sich heute in Schwaz (Tirol). In der Schweiz besteht auf nationaler Ebene ein Verein, zu welchem fünf Gralskreise gehören. Diese sind als freie Zusammenschlüsse von BekennerInnen informell organisiert. In der Region Basel fanden erste regelmässige Zusammenkünfte 1934 statt und seit 1955 gibt es in Riehen eine Andachtsstätte.
Der Verfasser der Gralsbotschaft «Im Lichte der Wahrheit» Abd-ru-shin (geb. Oskar Ernst Bernhardt) wurde 1875 in Bischofswerda in Sachsen, Deutschland geboren. Nach seiner Ausbildung als Kaufmann unternahm er ausgedehnte Reisen in verschiedene Länder. An einen längeren Aufenthalt in New York (1912/13) schloss sich eine Studienreise nach England (London) an. Dort wurde er nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges von 1915 bis 1919 als deutscher Staatsbürger unter britischer Herrschaft auf der Isle of Man interniert. Während der Gefangenschaft erlebte er die innere Not der Menschen und es erwachte der Drang in ihm, ihnen «durch das Wissen der gesetzmässigen Zusammenhänge im Leben» zu helfen. 1919 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er sich dann «seiner eigentlichen Lebensaufgabe bewusst wurde».
Unter dem Namen Abd-ru-shin (zusammengesetzt aus «Abd» arab. Diener und «ru-shin» wohl von pers. «rewshan» hell, strahlend, Bedeutung: «Diener des Lichtes») verfasste er von 1923 bis 1938 Vorträge, die er schliesslich zur Gralsbotschaft «Im Lichte der Wahrheit» zusammenfasste. Die bis dahin erschienenen Vorträge fasste Abd-ru-shin bereits 1926 in Buchform zusammen, die letzte Überarbeitung erfolgte in den Jahren 1939 bis 1941 und wurde von ihm als die «Ausgabe letzter Hand» zur Verbreitung vorgesehen. 1928 übersiedelte Oskar Ernst Bernhardt mit seiner Familie nach Vomperberg (Österreich), wo er mit Gleichgesinnten in einer Siedlungsgemeinschaft lebte, bis die Nationalsozialisten seinen Besitz 1938 enteigneten, ihn unter Aufsicht der Gestapo stellten und das Werk «Im Lichte der Wahrheit» verboten. Am 6. Dezember 1941 starb er. Nach dem Krieg wurde sein Werk von seiner Frau und seinen Kindern weitergeführt. Noch heute ist die Gralsbewegung ein freiwilliger Zusammenschluss von BekennerInnen seiner Gralsbotschaft.
Die Stiftung Gralsbotschaft in Deutschland wurde 1950 gegründet und 1951 durch das Kultusministerium des Landes Baden-Württemberg genehmigt.
In Basel fanden die ersten Zusammenkünfte zu regelmässigen Andachten im Jahr 1934 statt. Der Zweite Weltkrieg führte in Basel zu einem Unterbruch der Aktivitäten von 1939 bis 1946. Im Juli 1946 fand die erste Andacht nach dem Krieg statt, womit auch ein Neuaufleben des Gralskreises in Basel einsetzte. Bis zum Frühjahr 1955 wurden die Andachten in Miet- und Privaträumen durchgeführt. Durch die wachsende Anzahl der Beteiligten erstand der Wunsch nach einer eigenen Andachtsstätte für den Gralskreis Basel. Diese konnte am 7. Juni 1955 geweiht und im November 1975, aufgrund steigender Teilnehmerzahlen, erweitert werden. Im Jahr 2012 fanden umfangreiche Renovationsarbeiten in den Innenräumen sowie im Gartenbereich statt.
Die Gralsbotschaft richtet sich an den einzelnen Menschen, unabhängig von Rasse, Nation oder Religion. In den Schriften finden sich u.a. folgende Grundsätze:
Die Gemeinschaft über sich:
«[...] Ziel des Autors war es, den Leser dem wahren Leben näherzubringen, ihm wertvolle Impulse für die Entwicklung seiner Persönlichkeit zu bieten und ihn auf einen Erkenntnisweg zu führen, der auch die Gotterkenntnis mit einschliesst. Die im Werk 'Im Lichte der Wahrheit' gesammelten Vorträge sollen dabei als 'Leuchte und Stab' dienen, unabhängig der religiösen Gesinnung oder der konfessionellen Zugehörigkeit eines Menschen. Abd-ru-shin wollte weder eine neue Religion noch eine Sekte gründen.
Die Erklärungen des Werkes 'Im Lichte der Wahrheit' bauen auf der Grundlage einfacher, verständlicher Naturgesetze auf, die in der Außenwelt ebenso wirksam sind wie im seelischen Innenleben. Sie sprechen menschliche Erfahrungen an, zeigen Stärken und Schwächen auf und weisen auf verborgene Unzulänglichkeiten hin – aber auch auf die vielen Gelegenheiten, die das tägliche Leben für den geistigen Fortschritt bietet. Der Leser hat damit die Möglichkeit den Inhalt der Vorträge im eigenen Leben wiederzuentdecken und als wahr zu erkennen. So können persönlich empfundene Erlebnisse mit logischen Schlußfolgerungen zu
einem umfassenden, ganzheitlichen Weltbild verbunden werden, in dem es keine Trennung zwischen naturwissenschaftlicher und religiöser Wahrheitssuche gibt. [...]» (gralsbotschaft.org, 2021)
Die sonntäglichen Andachten sind Stunden der gemeinsamen Gottverehrung. Den zentralen Kern bildet ein Vortrag aus der Gralsbotschaft, dem sich ein Gebet anschliesst und der durch klassische Musik umrahmt wird. Eine Auslegung des betreffenden Vortrages findet nicht statt. Die Andachten stehen jedem, der daran teilnehmen möchte, offen. Weitere Angebote wie Veranstaltungen, Gesprächskreise oder andere Treffen bestehen für:
Es gibt Gralskreise mit einer Andachtsstätte an folgenden Orten:
Der Sitz der Internationalen Gralsbewegung befindet sich in Schwaz, Tirol. Das Werk «Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft» wird weltweit durch die Stiftung Gralsbotschaft in Stuttgart/Deutschland verbreitet. Dies ist neben Druck und Übersetzung des Werkes der Hauptzweck der Stiftung.
Die Gralskreise sind freie Zusammenschlüsse von BekennerInnen der Gralsbotschaft mit dem Hauptziel, Andachten und Gralsfeiern zu ermöglichen. BekennerInnen der Gralsbotschaft erhalten auf Wunsch das Gralskreuz, ein gleichschenkliges Kreuz in einem Ring (das Zeichen der göttlichen Wahrheit und des Lichtes in der Schöpfung). Eng verbunden mit der Verleihung des Kreuzes ist die Versiegelung, der Vollzug des neuen Bundes mit Gott. Der/die Versiegelte trägt das Gralskreuz als sichtbares Zeichen dieses Bundes.
Die Stiftung Gralsbotschaft ist eine gemeinnützige Stiftung, deren Rechnungslegung von der Finanzverwaltung des Landes Baden-Württemberg jährlich überprüft wird. Die Kosten der einzelnen Kreise, insbesondere Miete oder Gebäudeunterhalt, werden durch freiwillige Beiträge der Teilnehmenden getragen. Arbeitsleistungen zugunsten der Bewegung werden freiwillig erbracht und nicht entlöhnt.
Nach eigenen Angaben bekennen sich weltweit mehr als 50’000 Personen zur Gralsbotschaft, der Leserkreis wird noch weit grösser geschätzt. Die Bewegung beobachtet anhand der Verkäufe des Werks «Im Lichte der Wahrheit» eine zunehmende Leserschaft und auch die Gruppe derer, die sich zur Gralsbotschaft bekennen, gibt sie als weltweit leicht steigend an. Hierzulande umfasst die Bewegung konstant etwa 500 Personen aller Altersgruppen und sozialen Schichten. Die Zahl der LeserInnen ist auch der Gralsbewegung in der Schweiz nicht genau bekannt. (Stand: 2021)
Die BekennerInnen der Gralsbotschaft sehen sich nicht als neue Religionsgemeinschaft. Sie sind der Auffassung, dass sich die Gralsbotschaft an Menschen aller Weltanschauungen wendet. Es gibt keine ökumenische Zusammenarbeit mit anderen Religionen. Ob eine teilnehmende Person der Gralsbewegung aus der Kirche austritt oder nicht, wird der Person selbst überlassen.
Es finden Tage der offenen Tür sowie weitere Veranstaltungen für die Öffentlichkeit statt. Sie werden via Website bekanntgegeben.
Gralsbewegung in der Schweiz
Postfach
4142 Münchenstein
Tel. 061 461 22 55
Mail: info@gralsbewegung.ch
Web: gralsbewegung.ch
Gatternweg 47, 4125 Riehen
Tel. 061 641 50 46
Mail: gralskreis-basel@gralsbewegung.ch