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Dominikanerinnen Riehen

Die Dominikanerinnen sind eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, die auf das Wirken des Dominikus (geb. 1170 in Spanien) zurückgeht. 1877 gründeten dominikanische Schwestern aus Augsburg in Südafrika eine Kongregation, welche heute Niederlassungen in verschiedenen Ländern hat, so auch seit 1950 eine in der Schweiz. Sie befindet sich in Riehen und ihr vollständiger Name lautet «Missionsdominikanerinnen von der Hl. Katharina von Siena von King Williams Town».

Religion
Christentum
Rechtlicher Status
öffentlich-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Deutsch
Status
Aktiv

Geschichte

Die Dominikanerinnen gehen zurück auf die von Dominikus (geb. 1170 in Caleruega, Spanien) gegründeten Frauen- und Männergemeinschaften. Nach seinen Studien in Palencia ging Dominikus um 1196 zu den Augustinerchorherren an der Kathedrale von Osma und zog später von 1206 an als armer Wanderprediger durch Südfrankreich, wobei sich ihm bald Schwestern und später auch Brüder anschlossen.

Stützpunkt für sein Predigtwerk war die 1207 gegründete Frauengemeinschaft von Prouille. In der Stadt Toulouse gründete Dominikus 1215 die erste Predigerbrüdergemeinschaft. Von ihr ausgehend entstanden bald in ganz Europa viele andere Gemeinschaften. 1220 wurde in Bologna das erste Generalkapitel des Predigerordens abgehalten. Am 6. August 1221 starb Dominikus in Bologna. In Basel gab es Predigerbrüder von 1233 bis zum Bildersturm 1529, als das Kloster aufgehoben wurde und nur die Predigerkirche übrig blieb.

Innerhalb des Dominikanerordens wird unterschieden zwischen:

  1. Orden der Priester und Brüder
  2. Orden der kontemplativen Schwestern oder Nonnen
  3. Dominikanerinnen in den verschiedene Kongregationen (mehr im sozialen und karitativen Bereich tätig)
  4. Laiengemeinschaften

Die Dominikanerinnen in Riehen gehören zur Kongregation der hl. Katharina von Siena, deren Mutterhaus und die Zentralleitung sich in Südafrika befinden. Die ersten Schwestern und Gründerinnen der Kongregation fuhren vom Kloster St. Ursula in Augsburg 1877 nach Südafrika, um dort den Glauben zu verkünden. Im Laufe von mehr als 100 Jahren entstanden Niederlassungen in grossen Teilen Südafrikas und von dort aus auch in Europa, Zimbabwe, Bolivien und Equador. Die Häuser in Europa (in Irland, England, Holland, Deutschland und in der Schweiz) dienten vor allem der Suche nach Nachwuchs.

Die einzige Niederlassung in der Schweiz befindet sich seit 1950 in Riehen. Anfangs lebten die Schwestern im alten Pfarrhaus neben der Herz Jesu Kapelle am Chrischonaweg. Dem Bedürfnis der damaligen Zeit entsprechend, entschlossen sich die Schwestern, ein Alters- und Pflegeheim zu bauen. Das Dominikushaus mit 80 Betten wurde im Jahre 1969 eingeweiht.

Lehre und Ziele

Die Dominikanerinnen der Kongregation der hl. Katharina von Siena sind eine Gemeinschaft von Frauen verschiedener Nationalitäten. Sie leben die «Evangelischen Räte» (Armut, d.h. die Befreiung von allem Überflüssigen, was dem Evangelium hinderlich ist, Ehelosigkeit und Gehorsam, d.h. Verfügbarkeit) als kontemplativ Handelnde. Die Regel ist jene des hl. Augustinus. Das Zusammenleben erfolgt nach demokratischen Prinzipien. Einzelne Gemeinschaften haben keine Oberin und Entscheide werden gemeinsam gefällt.

Die Generalkapitel bestimmen die Zielsetzungen der Zeit entsprechend, wodurch die Dominikanerinnen den Bedürfnissen von Gesellschaft und Kirche in bestimmten Situationen und Gebieten besser gerecht werden können. Ein wichtiges Element ist die Evangelisation überall dort, wo Menschen in Not sind, was existentielle sowie seelische Not und religiöse Unwissenheit umfasst. Dies bedeutet auch eine Mission in Grenzsituationen, d.h. sich einzusetzen für soziale Gerechtigkeit, für Menschenrechte und Menschenwürde, die Befreiung der Frau und die Erhaltung der Schöpfung, sich auseinanderzusetzen mit den verschiedenen Ideologien und den Dialog mit allen Religionen zu suchen.

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Generell umfasst der Aufgabenkreis der Dominikanerinnen Bereiche wie Missionsarbeit und Evangelisation, Bildung, soziale Arbeit oder Kranken- und Altenpflege. Bevorzugt werden Bereiche, die von der ordentlichen Seelsorge nicht oder kaum berücksichtigt werden können. Die Dominikanerinnen in Basel betreuen Betagte im Alters- und Pflegeheim Dominikushaus.

Es werden Gottesdienste für die Menschen im Heim und von auswärts angeboten. Sowohl im Heim als auch im Kloster gibt es eine Bibliothek. Im Kloster ist für Interessierte auch ein zeitlich begrenzter Aufenthalt möglich.

Versammlungsort

Zum Gebäudekomplex der Dominikanerinnen in Riehen gehören ein Alters- und Pflegeheim und die Räumlichkeiten der Schwestern mit einzelnen kleinen Zimmern und einer Kapelle.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Die Betreuung und Begleitung alter Menschen im Heim ist ihr Hauptapostolat. Die Seelsorge im Heim wird durch einen Pater wahrgenommen.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die Dominikanerinnen sind eine Kongregation, die zum Dominikanerorden gehört, mit einem Generalrat in Südafrika. Daneben bestehen regionale Räte, darunter die einzelnen Gemeischaften. Alle sechs Jahre tritt das Generalkapitel (die Legislative der Kongregation) zusammen und bestimmt die Richtung für die nächsten sechs Jahre. Die Gemeinschaft in Basel hat keine Oberin, die Schwestern sind einander gleichgestellt.

Finanzen

Das Dominikushaus gehört der Kongregation, aber der Betrieb wird vom Dominikusverein getragen. Diese juristische Form war bei der Gründung nötig, da damals die katholische Kongregation nicht direkt Trägerin sein konnte. Das Heim ist selbsttragend. Es gibt ein Budget, eine Jahresabrechung etc. Die Schwestern haben kein eigenes Geld, dieses fliesst in die Kasse der Gemeinschaft/Kongregation.

Zahlen

Zur gesamten Kongregation gehören 400 Frauen. Von 1950 bis 1969 wurden in Riehen über 30 Schweizerinnen eingekleidet, doch seither ist niemand mehr eingetreten. In Basel leben heute 7 Schwestern, die einzigen in der Schweiz. Ihr Alter liegt zwischen 55 und 90 Jahren.

Zusammenarbeit

Das Altersheim war von Anfang an ökumenisch, was heisst, dass auch Evangelisch-reformierte Gottesdienste angeboten werden. Die Schwestern arbeiten zudem bei ökumenischen Gottesdiensten mit. Das Personal stammt aus verschiedenen Kulturen und Religionen. Sowohl bei ihrer Arbeit in Südafrika sowie bei Versuchen mit der Zen-Meditation und Yoga machten die Schwestern Erfahrungen mit anderen Religionen.

Die Dominikanerinnen in Riehen sind Mitglied der Familia Dominicana, der Vereinigung der Dominikanerinnen in der Schweiz.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Früher waren die Schwestern an ihrer Ordenstracht zu erkennen. Heute will ihr Lebensstil Zeugnis sein. Sie sind in Kontakt mit verschiedenen anderen Missionsgesellschaften durch die Arbeitsgemeinschaft der Missionsinstitute AGMI.

Kontakt

Kloster der Dominikanerinnen
Albert Oeri-Strasse 7, 4125 Riehen

Tel. 061 641 26 47
Mail: dom.riehen@active.ch
Web: dominikanerinnen.net

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