Das Projekt «Gurdwara Zürich» wurde 2014 ins Leben gerufen, nachdem das Bedürfnis entstanden war, neben den zwei bestehenden Sikh-Tempeln in den Kantonen Solothurn und Bern einen weiteren in der Region Zürich zu eröffnen. Ein geeigneter Ort fand sich in Bassersdorf. 2015 wurde der Verein «Gurdwara Sahib Schweiz» offiziell gegründet, nachdem bereits im Jahr zuvor das Provisorium des Tempels die Eröffnung feiern konnte.
Es gibt zwar schon seit mehreren Jahren in der Deutschschweiz zwei Gurudwara. Sie sind aber für Sikh aus der Gegend in und um Zürich nicht so gut erreichbar. So entstand der Wunsch nach einem Gurudwara in Zürich. 2014 starteten Sikh deshalb das Projekt «Gurdwara Zürich». In Zürich selber war es nicht möglich, ein geeignetes Gebäude zu finden, in Bassersdorf konnten sie aber ein ehemaliges Fabrikgebäude mieten und erhielten 2015 die Baubewilligung.
Freiwillige machten als Seva den Ausbau. Das heisst, während mehreren Monaten waren täglich 10–20 Sikhs zuerst damit beschäftigt, die Überreste der vormals dort eingerichteten Disco hinaus zu schaffen und dann die Fabrikhalle in eine ansprechende «Darbar Hall» zu verwandeln. Im November 2014 konnte das Provisorium eröffnet werden und im September 2015 erfolgte der Eintrag des Vereins «Gurdwara Sahib Schweiz» ins Handelsregister.
Unterdessen wird der Gurdwara von Menschen verschiedenster Religionen regelmässig besucht. Besonders für InderInnen, die in Kloten landen oder abfliegen, ist es ein beliebter Ort. Nach Schätzungen sollen etwa 30–60% der Besuchenden Hindus sein. Der Grund dafür ist, dass es bis heute nur tamilische Hindutempel, aber keinen indischen Hindutempel in der Schweiz gibt. Es gibt zudem eine kleine Zahl von pakistanischen MuslimInnen, die den Gurudwara in Bassersdorf besuchen.
Der Gurudwara ist politisch neutral.
Die Gemeinschaft über sich:
«Der Verein dient ausschliesslich folgenden Zielen/Zwecken:
Der Gurudwara ist jeden Tag offen. Sonntags besteht das Programm aus Parkash um 6 Uhr, Lesung des Sukhmani Sahib («Friedenspsalm») um 11 Uhr, dann ca. 12.30–14 Uhr Shabad Kirtan («gesungenes Gotteslob») mit anschliessendem Langar (öffentliche Küche; vegetarisches indisches Essen). Parallel gibt es ein Angebot für Kinder. Zudem finden Feste statt.
In einer alten Fabrikhalle ist der Gurdwara eingerichtet. Im Erdgeschoss: Küche und Langar, sowie zwei Zimmer. Im Obergeschoss ist der Gebetsraum, der «Darbar Sahib». Im Zentrum ist der Palki mit dem heiligen Buch, dem Guru Granth Sahib. Dahinter ist der Ruheraum für den Guru Granth Sahib und ganz oben das Zimmer für den Guru Granth Sahib (Sukhasan) sowie zwei kleine Zimmer für den Granthi und Gäste.
Bis heute gibt es noch keine organisierte Hilfe. Wenn geholfen wird, geschieht dies spontan.
Die Gemeinschaft ist ein Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen. Mann und Frau sind wie bei Sikhs üblich gleichberechtigt. Für die verschiedenen Ämter gibt es Verantwortliche. Abwechslungsweise ist ein Granthi, also ein Sikh (Mann oder Frau), der den Guru Granth Sahib richtig lesen kann, ganztags anwesend.
Mitglieder bezahlen einen Beitrag. Alle Besuchenden leisten einen Beitrag nach den persönlichen Möglichkeiten und es gibt eine offene Monatsrechnung.
Die Gemeinschaft hat etwa 50 Mitglieder. Am Sonntag und an Gurpurb kommen 100–200, manchmal über 300 Personen, die kaum Platz finden. Darunter sind auch viele Hindus. (Stand: 2018)
Es gilt ein Satz von Guru Nanak: «Es gibt keine Hindus, es gibt keine Muslime» (= Everyone was the child of one God.) So besteht eine grosse Offenheit für alle Menschen und auch gegenüber allen Religionen.
Interessierte erfahren fast ausschliesslich von dem Angebot durch mündliche Weitergabe von Informationen.
Gurdwara Sahib Swiss
Vorbuchenstrasse 13, 8303 Bassersdorf
Tel. 076 339 79 41 / 079 826 51 74 / 079 386 15 13 / 076 682 26 91
Mail: gurudwara.sahib.zurich@gmail.com
Web: gurdwarasahibzurich.weekbly.com