Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten geht auf die baptistische Adventbewegung in den USA zurück, welche für Mitte des 19. Jahrhunderts die nahe Wiederkunft von Jesus Christus erwartete. In Basel wurde 1883 eine erste Gemeinde gegründet. Die Adventisten sind rechtlich als Verein organisiert und zählen in der Schweiz rund 60 Gemeinden, wovon drei in der Region Basel bestehen.
Die Gemeinschaft entstand aus der überkonfessionellen Adventbewegung in Nordamerika, als der Baptistenprediger William Miller für das Jahr 1844 die Wiederkunft Christi erwartete. Als Freikirche gegründet wurde die Gemeinschaft schliesslich 1863. In den 1870er Jahren wurde der Prediger John Nevins Andrews als Missionar nach Europa gesandt und dieser wählte Basel als Hauptsitz der europäischen Adventisten. So wurde am 29. Oktober 1883 die Gemeinde Basel gegründet. Andrews' Grabstätte befindet sich auf dem Basler Wolfgottesacker.
Weitere Daten aus der Geschichte in Basel:
Die Freikirche glaubt an Jesus Christus und, dass es wichtig ist, das Evangelium, die Nachricht von der Errettung, allen Menschen zu bringen. Die Adventisten verstehen sich auch als Erben der Reformation und berufen sich für ihren Glauben allein auf die Bibel.
Wie andere christliche Gemeinschaften lehrt diese Freikirche unter anderem:
Im Unterschied zu anderen christlichen Gemeinschaften lehren die Adventisten:
Sie führen einen gesunden Lebensstil (Abstinenz von Nikotin, Alkohol und anderen Drogen, teilweise vegetarische Ernährung).
Zu den lokalen Angeboten siehe bei den Gemeinden:
Für die Seelsorge verantwortlich sind der vollamtliche Prediger mit Unterstützung von ehrenamtlichen DiakonInnen. Ein Netzwerk von DiakonInnen leistet soziale Dienste. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat ein eigenes Hilfswerk ADRA, das weltweit arbeitet.
1963 wurde von Werner Schenk in Basel der Blindendienst – Verein zur Förderung guter Literatur in Blindenschrift gegründet. Der Sitz befindet sich heute in Zug.
In der Schweiz ist die Freikirche rechtlich als Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen organisiert. Für die deutsche Schweiz ist dies die «Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten», für die französisch- und italienischsprachige Schweiz die «Fédération des Eglises Adventistes de la Suisse Romande et du Tessin».
Die höchste organisatorische Instanz ist die Generalkonferenz. Die Gemeinden geniessen eine Teilautonomie und werden von Ältesten und PredigerInnen geleitet. Letztere erhalten ihre Theologieausbildung an einer theologischen Hochschule, zum Beispiel in Friedensau (D) und Bogenhofen bei St. Peter am Hart (A). Die PredigerInnen unterstehen direkt der Vereinigungsleitung.
Grundsätzlich gilt das allgemeine Priestertum. Frauen und Männer sind im Predigtdienst mit Ausnahme einer administrativen Einschränkung gleichberechtigt. Das heisst, Frauen können nur in einer lokalen Gemeinde Predigerin sein, aber nicht weltweit. Hingegen können Frauen und Männer gleichberechtigt GemeindeleiterInnen sein.
Der freiwillige Zehnte wird bezahlt und namentlich verbucht. Er wird zentral verwaltet und für die Bezahlung der PredigerInnen eingesetzt. Zudem gibt es zwei freiwillige Kollekten im Gottesdienst für das weltweite Missionswerk sowie für die Ortsgemeinde und die Vereinigung. Ausgaben wie Gebäudekosten und örtliche Missionsbemühungen werden durch Kollekten finanziert. Für die Schweiz gibt es eine offene Zweijahresrechnung, für die Ortsgemeinde periodische Versammlungen mit Offenlegung der Rechnung.
In der Adventgemeinde Basel gibt es 270 Mitglieder, ca. 50 noch nicht getaufte Jugendliche und Kinder und zusätzlich 15–20 Gäste (inkl. Gruppe Basel-Le QLT). In Reigoldswil sind es 80 Mitglieder, und ca. 15 Jugendliche und Kinder.
Die Zahlen der erwachsen getauften Adventisten sind zunehmend: Ende 2018 waren es weltweit beinahe 21,5 Millionen, was einem Zuwachs von über einer Million Personen seit 2016 entspricht. In der Schweiz leben aktuell rund 4'800 erwachsen getaufte Adventisten in 57 Gemeinden und vier Gruppen, auch hier ist die Tendenz leicht steigend. (Stand: 2020)
Kontakt zu anderen christlichen Organisationen:
Auf Weltebene:
Eingeladen wird zu Bibelseminaren etc. mittels Inseraten und Handzetteln. Die Gemeinschaft hat eine weltweite Mission in 203 Ländern und 853 Sprachen. Zudem gibt es seit 1990 die «Global Mission».