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Islamische König Faysal Stiftung

Das islamische Zentrum an der Friedensgasse entstand 1987 auf Initiative von Aslan Tok, Vorstandsmitglied bei der Föderation Islamischer Vereine der Schweiz. Die finanziellen Mittel der Stiftung kommen seit den 90er Jahren aus Saudi-Arabien, was nicht zuletzt die Zusammensetzung der Besuchenden beeinflusste: Waren anfangs überwiegend türkische MuslimInnen zu Besuch im Zentrum, ist heute die Mehrheit arabischsprachig.

Religion
Islam
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Arabisch
verschiedene
Status
Aktiv

Geschichte

Das islamische Zentrum an der Friedensgasse entstand 1987 auf Initiative von Aslan Tok, Vorstandsmitglied der Föderation Islamischer Vereine der Schweiz / Isviçre Islam Cemiyetleri Federasyonu. Die von ihm gegründete Islamische Stiftung erwarb für beinahe zwei Millionen Franken das frühere Käsereigebäude an der Friedensgasse 18. Es sollte zu einem Gemeindezentrum mit Moschee, Teestube, Kindergarten, Metzgerei und Bäckerei ausgebaut werden. Dieser Plan löste teilweise rassistisch motivierte Proteste in der Bevölkerung aus und es kam zu Einsprachen gegen die Aus- und Umbaupläne. Daneben bekundeten manche AnwohnerInnen und Institutionen wie die Basler Mission (heute: mission 21) und Vertreter der römisch-katholischen sowie der reformierten Kirche auch ihre Solidarität. Erst ein überarbeitetes und reduziertes Bauprojekt wurde schliesslich bewilligt.

Zu den Problemen mit der Baubewilligung kamen noch finanzielle Schwierigkeiten. Schliesslich erklärte sich Saudiarabien bereit, die Stiftung finanziell zu unterstützen, verlangte aber die Änderung zum jetzigen Namen und nahm Einsitz im Stiftungsrat. Während die Gründer der Stiftung und die anfänglichen Besucher vorwiegend Muslime aus der Türkei waren, änderte sich so im Laufe der Zeit die Zusammensetzung.

Die Saudis kümmerten sich nicht mehr um das Zentrum und so wurde der fällige Hypothekarzins beinahe drei Jahre lang nicht mehr bezahlt. Daher sollte das Gebäude am 6. März 1998 zwangsversteigert werden. Ein Saudi, der anonym bleiben will, verhinderte dies durch eine Spende von 1.5 Millionen Franken. Trotzdem geriet die Stiftung danach wiederholt in organisatorische und finanzielle Schwierigkeiten, die auch medial befeuert wurden.

Insgesamt sind aus dem islamischen Zentrum acht neue Moscheen im Raum Basel entstanden. Die albanischen Muslime, die während Jahren das Zentrum besuchten, sind 2000 in ein eigenes Lokal in Kleinbasel gezogen. Eine Gruppe arabischer Muslime gründete 2001 den Arrahma Verein an der Elsässerstrasse und das islamische Hilfswerk Islamic Relief war ebenfalls einige Jahre im Haus der König Faysal Stiftung, bevor es seinen Sitz nach Genf verlegte.

Lehre und Ziele

Die Moschee steht allen MuslimInnen offen, sofern die Regeln respektiert werden. Auch nichtmuslimische Gäste sind herzlich willkommen.

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Das Zentrum ist offen für die fünf täglichen Gebete. Die Predigtsprache ist Arabisch. Es gibt eine Bibliothek, wo islamische Bücher und Kalender verkauft werden. Weitere Angebote bestehen für:

  • Jugendliche (informell)
  • Frauen
  • Asylsuchende
  • Studierende

Während des Ramadans finden gemeinsames Fastenbrechen und Fastengebete statt. Darüber hinaus bietet das Zentrum Sportaktivitäten und Sprachkurse (Arabisch, Urdu, Deutsch) sowie Islamunterricht an.

Versammlungsort

Das Zentrum befindet sich an der Friedensgasse 18 in Basel in einer ehemaligen Fabrik und zwei angebauten Nebengebäuden. Im Hauptgebäude hat es einen grossen Gebetsraum für die Männer, der durch einen weiteren Raum im zweiten Stock erweitert werden kann. Ein separater Zugang von aussen führt in den Frauengebetsraum. Hinzu kommen ausserdem ein Büro, eine Teestube, ein Fernsehzimmer, Aufenthalts- und Schulräume, Sport- und Freizeiträume sowie eine Wohnung in einem der Nebengebäude.

Seelsorge und soziale Unterstützung

In der Moschee liegen Flyer mit Einzahlungsscheinen von islamischen Hilfswerken auf. Mit Ausnahme des Ramadan, wo Geld für Bedürftige gesammelt wird, macht die Islamische König Faysal Stiftung keine Spendenaufrufe.

Wenn jemand Hilfe benötigt, wird nach Möglichkeit spontan geholfen. Bei Krankheit oder Todesfall werden auf Wunsch Haus- oder Krankenhausbesuche gemeinsam mit dem Imam organisiert.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die Islamische König Faysal Stiftung ist einem Stiftungsrat unterstellt. Geleitet wird das Zentrum von einem vollamtlichen Verwalter und ein Imam ist in Teilzeit angestellt. Weitere Arbeiten, wie zum Beispiel unterrichten oder putzen, werden ehrenamtlich ausgeführt.

Da es sich um eine Stiftung handelt, gibt es keine Mitglieder. Frauen haben für ihre Anlässe eine eigene Struktur eingerichtet. Mehr zur Gleichstellungssituation in dieser Gemeinschaft hier.

Finanzen

Ein anonymer Gönner der Muslim World League (dt. Islamische Weltliga) in Saudiarabien hat die Stiftung finanziert. Heute bezieht die Stiftung nicht mehr Unterstützung aus dem Ausland. Tägliche Kleinigkeiten werden durch freiwillige Spenden bezahlt. Kommerzielle Aktivitäten werden nicht gefördert.

Zahlen

Zum Freitagsgebet kamen vor der Pandemie etwa 200–300 Männer. Damals haben die Kapazitäten zu Ramadan häufig nicht ausgereicht. 2022 schwankt die Besucherzahl stark zwischen 15 und 50 Personen. Jetzt sind es im Vergleich zu früheren Zeiten viele junge BesucherInnen. Zu den täglichen Gebeten unter der Woche kommen viele Studierende der Universität. Besonders am Freitag ist eine grosse Vielfalt an Nationalitäten zu verzeichnen.

Zusammenarbeit

Die Islamische König Faysal Stiftung ist Mitglied der Basler Muslim Kommission (BMK), welche innerhalb dieser Moschee gegründet und eine Zeit lang vom Verwalter, Nabil Arab, geleitet wurde. Die Stiftung betont die Wichtigkeit eines friedlichen Zusammenlebens und zeigt grosses Interesse, andere religiöse Gemeinschaften kennen zu lernen.

Kontakt

Islamische König Faysal Stiftung
Friedensgasse 18, 4056 Basel

Anschrift

Islamische König Faysal Stiftung
Postfach 223, 4012 Basel

Tel. 061 263 24 50 (Nabil Arab, Verwalter)

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