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Islamisches Kulturzentrum Binningen

Das erste Islamische Kulturzentrum in der Region wurde 1981 von sunnitisch-hanefitischen Muslimen in Bottmingen gegründet. 2003 teilte sich die Gemeinschaft. Heute befinden sich die beiden Kulturzentren in Binningen und Muttenz. Sie gehören beide dem seit 1979 bestehenden Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) mit Sitz in Zürich an. Demnach nennt sich das Zentrum auch «VIKZ Binningen».

Religion
Islam
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Türkisch
Status
Aktiv

Geschichte

Die Bewegung der Islamischen Kulturzentren wurde in der Türkei vom Gelehrten Süleyman Hilmi Tunahan (1888–1959) begründet, der unter erschwerten Bedingungen Schulen und Internate eröffnete, um Jugendliche auszubilden. Sufistische Einflüsse prägten die Zentren, da Süleyman den Gemeinschaften der Naqschibandiyya und der Kadiri-Tarikat angehörte. Er war der 33. Führer seit Ebu Bekir.

In Deutschland wurde unter dem Namen «Islamisches Kulturzentrum» die heutige Vereinigung institutionalisiert. 1977 wurde das erste Zentrum in Zürich eröffnet und 1979 entstand der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) in der Schweiz.

In Basel wurde 1981 der heutige Verein gegründet, der an wechselnden Standorten eine Mescid führte und plante, ein Haus in Bottmingen zu kaufen, um eine Schule einzurichten. Obwohl die Verhandlungen mit dem Verkäufer bereits abgeschlossen waren, scheiterte der Kauf an dem durch kontroverse Medienberichte ausgelösten Widerstand der Bevölkerung. Aus diesem Grund zog die Moschee vorübergehend an die Hofackerstrasse im Industrieareal in Muttenz, bevor sie sich 2002 in einem Neubau an der Whurmattstrasse 7 in Bottmingen einquartierte. Aus geografischen Gründen gliederte sich die Gemeinschaft kurz danach im Jahr 2003 in zwei separate Vereine, worauf das Islamische Kulturzentrum Muttenz entstand. Nach dem Standort in Bottmingen ist die Moschee an die Lilienstrasse 114 in Allschwil umgezogen und im Jahr 2023 nach Binningen an die Baslerstrasse 9. Das Islamische Kulturzentrum hat das gesamte Haus erworben, welches 2 Jahre im Umbau war.

Weitere Islamische Kulturzentren befinden sich in Buchs, Fribourg, Neuenhof, Romanshorn, St. Gallen, St. Margarethen und Wetzikon.

Lehre und Ziele

Die Mitglieder sind grösstenteils hanefitische Sunniten, was jedoch unwichtig sei. Alle Muslime sind willkommen. Der Verein ist parteipolitisch neutral und beteiligt sich an keinen politischen Aktivitäten.

Die Gemeinschaft über sich:

«Das Islamische Kulturzentrum bietet den Menschen islamischen Glaubens die Möglichkeit ihrer Religionsausübung an. Es werden folgende Tätigkeiten ausgeübt: Unterweisung im islamischen Glauben und Lehre, Wahrung der islamischen und kulturellen Werte, moralischer Schutz der Menschen islamischen Glaubens in der Schweiz sowie schulische Unterstützung am Wochenende und in den Schulferien für Kinder.»

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Die Moschee ist täglich zu den fünf Gebetszeiten geöffnet. Vor Ort gibt es eine Bibliothek und einen Verkaufsladen (nur für Vereinsmitglieder). Mehrmals wöchentlich treffen sich die Gläubigen zum gemeinsamen «Hatim (Zikr)» (Gedenken an Gott) und im Fastenmonat Ramadan trifft sich die Gemeinschaft zum gemeinsamen Fastenbrechen und anschliessendem Gebet.

Weitere Angebote sind:

  • Religionsunterricht durch einen Imam
  • eine informell organisierte Jugendabteilung
  • eine Frauenorganisation
Versammlungsort

An der Baslerstrasse 9 bezieht der Verein ein 4-stöckiges Haus.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Bei finanziellen und anderweitigen Problemen spielt die Solidarität unter den Vereinsmitgliedern eine wichtige Rolle. Sie betrachten es als ihre Pflicht, andere Mitglieder sowohl psychisch als auch finanziell zu unterstützen. Für spezifische Projekte, wie beispielsweise für Katastrophenhilfe, wird Geld gesammelt und an das entsprechende Hilfswerk oder an die zuständige Behörde geschickt.

Das Islamische Kulturzentrum Binningen bietet ausserdem eine Sterbekasse für Leichentransporte an, die so genannte «Cenaze nakil fonu». Sie wird zentral vom Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) verwaltet. Mitglieder dieser Kasse bezahlen einen Eintrittsbeitrag sowie jährlich 60 CHF. Bei einem Todesfall werden jegliche Kosten und Arbeitsaufwand übernommen. Die Sterbekasse ist auch für Menschen zugänglich, die nicht Mitglied des Verbands sind.

Für die Seelsorge sind der Hodscha, Imam und die Vereinsmitglieder zuständig. Gemeinsam werden Haus- und Krankenhausbesuche gemacht und dabei seelische wie auch psychische Unterstützung angeboten.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Das Islamische Kulturzentrum Binningen ist ein Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen. Der Verein ist an den Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) angeschlossen und besitzt eine Teilautonomie. Alles, was die Öffentlichkeit betrifft, wird abgesprochen. Ein Imam ist Vollzeit angestellt.

Die Mitgliedschaft ist offen für alle Muslime. Die Frauen und Jugendlichen organisieren sich eigenständig in Absprache mit dem Vorstand.

Finanzen

Der Verein finanziert sich durch individuell festgelegte Mitgliederbeiträge, die für Miete, Entschädigung des Personals und für andere Ausgaben verwendet werden. Das Geld wird lokal verwaltet und jeweils die offene Jahresrechnung präsentiert.

Zahlen

2013 waren rund 110 Aktivmitglieder registriert. 2023 sind es ca. 150 BesucherInnen. Der Anteil von Männern, Frauen und Jugendlichen ist ausgewogen. Beim Freitagsgebet sind meist etwa 40 Gläubige mehrheitlich türkischer Herkunft anwesend. Wenige (ca. 5%) kommen aus Afghanistan, arabischen und anderen Ländern. An den Wochenenden kommen zum Teil zwischen 60 und 70 Personen in die Moschee. (Stand: 2023)

Zusammenarbeit

Der Verein ist Mitglied beim Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und bei der Basler Muslim Kommission (BMK).

Nach Voranmeldung besteht die Möglichkeit, Gesprächstermine beispielsweise mit einer Schulklasse oder Auszubildenden in der Moschee zu vereinbaren.

Kontakt

Islamisches Kulturzentrum
Baslerstrasse 9, 4102 Binningen

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