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Bahá'í Basel

Die Bahá'í-Religion wurde 1863 in Persien von Bahá'u'lláh gegründet und sieht sich in der Tradition und Fortführung aller bereits bestehenden monotheistischen Religionen. Das nationale Zentrum der Bahá'í in der Schweiz befindet sich in Bern und wurde 1955 eröffnet. In Basel wurde 1957 der erste Lokale Geistige Rat gewählt, einen zweiten in der Region gibt es seit 1978 in Reinach.

Religion
Bahá'í
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Deutsch
Englisch
Französisch
Italienisch
verschiedene
Status
Aktiv

Geschichte

Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die ersten Bahá'i in der Schweiz. 1933 wurde ein internationales Bahá'i-Büro in Genf eröffnet. 1953 gründeten die Bahá'i in der Schweiz und Italien einen gemeinsamen Nationalen Geistigen Rat. Zwei Jahre später wurde das nationale Zentrum an der Dufourstrasse 13 in Bern eröffnet. Der Nationale Geistige Rat der Bahá’i in der Schweiz wurde 1962 gewählt.

Anfangs der 50er-Jahre liessen sich Bahá‘í in Basel nieder. 1957 gründeten sie den ersten Lokalen Geistigen Rat und nachdem einige Bahá’í in Reinach Wohnsitz nahmen, wurde 1978 auch hier ein erster Lokaler Geistiger Rat gebildet.

2022 hat die Bahá'í-Gemeinde Basel im Kanton Basel-Stadt das Gesuch um kantonale Anerkennung gestellt.

Lehre und Ziele

Die Bahá'í-Religion ist monotheistisch. Grundlegend für den Glauben sind die Lehren von Bahá’u’lláh, dem Stifter der Bahá’í-Religion, und das Prinzip der Einheit in der Vielfalt. Jeder Bahá‘í steht unter der geistigen Verpflichtung, unter anderem täglich zu beten und 19 Tage im Jahr zu fasten, indem von Sonnenaufgang bis -untergang nichts gegessen oder getrunken wird.

Die Gemeinschaft über sich:
«Bahá'í glauben, dass alle grossen Weltreligionen aus ein- und derselben göttlichen Quelle stammen. Diese geistige Wahrheit offenbart sich durch die gleichen essentiellen Lehren der Religionen wie der Liebe, der Einheit oder der Notwendigkeit einer Beziehung zu Gott beispielsweise durch Gebet. Die Unterschiede zwischen den Religionen resultieren durch verschiedene soziale Lehren und der praktischen Umsetzung der essentiellen Lehren. Auf Basis dieses Glaubens verehren Bahá'í alle Religionsstifter wie Moses, Zarathustra, Krishna, Buddha, Christus, Mohammed, Báb und Bahá'u'lláh gleichermassen als Gesandte Gottes. Bahá'í verstehen die Religion Gottes als fortschreitendes Geschehen. Die Religionsstifter sind die grossen Erzieher der Menschheit. Sie legen die Massstäbe für ihre jeweilige Zeit fest und sind die treibende Kraft zu einer ständig fortschreitenden Kultur.

Die Überzeugung, dass alle Menschen auf diesem Planeten gleichwertig sind, motiviert Bahá'í in Basel, in der Schweiz und auf der ganzen Welt, sich für die Völkerverständigung, für die Überwindung von Vorurteilen und den weltweiten Frieden einzusetzen. Nach Auffassung der Bahá'í Religion befinden wir uns aktuell in einem organischen Prozess, der zur Einigung der Welt in einer globalen Gesellschaftsordnung führen wird. Alle Aktivitäten der weltweiten Bahá'í-Gemeinde sind Bestandteil eines ganzheitlichen Prozesses. Sie orientieren sich am zentralen, geistigen Lebensprinzip 'der Einheit in der Mannigfaltigkeit' sowie an den hiermit in Verbindung stehenden Prinzipien der Gerechtigkeit und Solidarität, der Gleichwertigkeit der Geschlechter, der Vertrauenswürdigkeit und der moralischen Verantwortung.» (Bahá'í Basel, 2020)

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Jeden ersten Samstag im Monat findet in Basel eine Andacht (Gebete und Lesungen aus den Bahá‘í-Schriften) um 17.30 Uhr statt. Weitere Andachten finden regelmässig statt. Darüber hinaus bestehen Angebote zu geistigen und sozialen Themen für:

  • Kinder
  • Jugendliche
  • Erwachsene

Zudem werden Feierlichkeiten anlässlich der Festtage organisiert. Interessierte sind willkommen und erhalten auf Anfrage Einladungen zu allen Veranstaltungen.

Versammlungsort

Die Andacht findet im Lohnhof Schülerfoyer, 4051 Basel statt. Weitere Veranstaltungen finden im privaten Rahmen oder gemieteten Räumen in Basel, Reinach, Therwil und Allschwil statt.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Bei Bedarf ist der geistige Rat für die Seelsorge zuständig. Diakonische Tätigkeiten übernehmen die einzelnen Gläubigen je nach Bedarf. Grundlegend für dieses Engagement ist Bahá’u’lláh´s Vision der Einheit der Menschheit, wodurch die Gemeinde ihre Verantwortung in der geistigen Weiterentwicklung der gesamten Gesellschaft sieht, auch ausserhalb ihrer offiziellen Gemeindegrenzen.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die Organisation der Bahá’í zeichnet sich durch eine demokratische Stuktur aus. Eine örtliche Bahá’í-Gemeinde wählt jährlich einen Lokalen Geistigen Rat, der aus neun Mitgliedern besteht und der für die Verwaltung der Angelegenheiten der Gemeinschaft verantwortlich ist. In der Region Basel gibt es Lokale Geistige Räte in Basel und Reinach.

Auf Landesebene besteht wiederum ein von Delegierten gewählter Nationaler Geistiger Rat, der ebenfalls aus neun Mitgliedern besteht. In der Schweiz befindet sich der Sitz dieses nationalen Gremiums in Bern. Das internationale Gremium ist das «Universale Haus der Gerechtigkeit» mit Sitz in Haifa, es wird von den Mitgliedern der Nationalen Geistigen Räte gewählt. Bahá’í Wahlen sind geheim, demokratisch, ohne Kandidaturen und ohne Wahlpropaganda. Das bedeutet, dass WählerInnen in der Verantwortung stehen, die Personen in einer Gemeinde so kennenzulernen, dass er/sie am Wahltag geeignete neun Personen wählen kann.

Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Mehr zur Gleichstellungssituation in dieser Gemeinschaft hier. Eine Mitgliedschaft ist ab dem 15. Lebensjahr möglich, indem Bahá’u’lláh als Gottesoffenbarer öffentlich anerkannt wird und seine Lehren, Gebote und Gesetze angenommen werden.

Finanzen

Bahá’í-Aktivitäten werden durch freiwillige und anonyme Spenden (nur dem Kassier ist der Name des Spenders bekannt) ausschliesslich von Bahá’í getragen. Es bleibt dem Gewissen der Gläubigen überlassen, ob und wieviel gespendet wird. Die Eigenverantwortung des Einzelnen sowie die Unabhängigkeit des Bahá’í-Glaubens sollen so gewährleistet werden. Jahresbudget und -rechnung werden offen geführt.

Zahlen

2015 lebten in Basel-Stadt, Basel-Landschaft und angrenzenden Kantonen etwa 75 Bahá’í. Heute besteht die Bahá’í Gemeinde in Basel-Stadt und -Landschaft gemäss eigenen Angaben aus rund 90 registrierten Bahá’í und zusätzlich mehr als 100 Mitwirkenden und ist altersmässig durchmischt. Weltweit gibt es mehr als fünf Millionen offiziell erklärte Bahá’í-Mitglieder. (Stand: 2020)

Zusammenarbeit

Die Bahá’í sind Mitglied beim Runden Tisch der Religionen, Mitglied und im Vorstand der Interreligiösen Arbeitsgemeinschaft der Schweiz (IRAS COTIS) und sie nehmen bei interreligiösen Veranstaltungen teil.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Die Gemeinde macht vorwiegend durch persönliche Gespräche auf sich aufmerksam. Sie lädt zu Aktivitäten (Andachten und Studienkreisen, Kinderklassen und Juniorengruppen) ein und veranstaltet sporadisch öffentliche Vorträge mit Fragebeantwortung.

Literatur und Medien

  • bahai-verlag.de
  • Nationaler Geistiger Rat der Bahá‘í der Schweiz: Hundert Jahre Bahá'í Schweiz: Ein Jahrhundert der Einheit in der Vielfalt. Le Centenaire de la foi bahá'í en Suisse: un siècle d'unité dans la diversité. Bern 2003.
  • Manfred Hutter: Handbuch Bahá’í. Geschichte – Theologie – Gesellschaftsbezug. 2009.
  • Stephan A. Towfigh: Die Bahá’í-Religion: Ein Überblick. 2007.

Kontakt

Bahá‘í Basel

Tel. 031 352 10 20 (Nationales Bahá‘í-Sekretariat Bern)
Mail: basel@bahai.ch / reinach@bahai.ch
Web: bahai.ch

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