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Druiden-Orden

1781 schlossen sich in England einige Männer nach dem Vorbild der keltischen Druiden unter dem Namen «Ancient Order of Druids» zusammen. Ihre Weltanschauung war massgeblich geprägt von der Philosophie der Aufklärung. Der Orden breitete sich nach Nordamerika, Australien und Neuseeland aus, dann entstanden erste Logen auf dem europäischen Kontinent. Während des Naziregimes löste sich die Loge in Zürich jedoch wieder auf und erst nach der Gründung der Jacob-Burckhardt-Loge in Basel 1962 verbreitete sich der Orden schliesslich in der Schweiz. Aktuell bestehen hierzulande neun dieser als Vereine organisierten Männerbünde, zwei davon in Basel.

Religion
Weitere Gemeinschaften
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Andere
Sprache
Deutsch
Status
Aktiv

Geschichte

Die Druiden aus der germanischen Frühzeit gelten als geistige Führer, als Priester, Richter, Heil- und Sternkundige oder Lehrer. Die Quellenlage ist allerdings nicht geklärt, denn was heute über die damaligen Druiden bekannt ist, stammt unteranderem aus römischen oder griechischen Quellen – die Kelten übermittelten ihre Lehre mündlich.

Im November 1781 schlossen sich in England einige Männer nach dem Vorbild der keltischen Druiden unter dem Namen «Ancient Order of Druids» zusammen, gaben sich Ordensregeln und übernahmen einige druidische Elemente, darunter aber nicht die Glaubens- und Götterlehre. Vielmehr war die Philosophie der Aufklärung ein massgebendes Prinzip für ihre Weltanschauung.

Schon bald danach brachten Auswanderer die neuzeitlichen Ideen nach Nordamerika, Australien und Neuseeland. Auf dem europäischen Kontinent entstand 1872 die erste Vereinigung, die Dodona-Loge, Berlin. Von Berlin aus wurden nacheinander Deutschland, Schweden, Norwegen und Dänemark erschlossen. In der Schweiz fasste der Orden zuerst in Zürich Fuss, wo 1912 die Arnold-Winkelried-Loge gegründet wurde. Da diese dem Deutschen Druidenorden unterstellt war, löste sie sich, wie die deutschen Logen, während des Naziregimes wieder auf.

Auf Grund von Kontakten mit der süddeutschen Grossloge gründeten 1962 einige Männer in Basel die Jacob-Burckhardt-Loge. Von Basel aus verbreitete sich der Orden in der Schweiz mit Logen in Bern, Langenthal, Thun, Aarberg, Zürich und Rapperswil. Anfang Jahr 2023 ist die Augusta Raurica Loge von Basel nach Liestal umgezogen ist. Die Camelot Loge hat ihr Domizil nach wie vor in Basel.

Lehre und Ziele

Die Druiden zeichnen sich über die Philosophie des «Lebenslangen Lernens» aus. Im Vordergrund steht dabei die Horizont- und Wissenserweiterung für die persönliche Entwicklung.

Die Gemeinschaft über sich:
«Sind Logen Geheimbünde? In der Literatur ist jegliche Information über den Druiden-Orden zugänglich. Es bestehen gedruckte Mitgliederverzeichnisse. Da nur aufgenommene Mitglieder Zutritt zu den Sitzungen haben, kann der Eindruck des Geheimnisvollen entstehen. Die Mitglieder des Ordens verpflichten sich, gegenüber Aussenstehenden über ordensinterne Angelegenheiten Stillschweigen zu wahren, insbesondere über die Logenrituale, die Symbole, Zeichen und Worte.

Das neuzeitliche Gedankengut beruht auf der Idee der Humanität, der Toleranz und Fairness gegenüber dem Mitmenschen. Humanität soll nicht nur unter den Mitgliedern, die sich Brüder nennen, geübt werden, sondern im Grunde gegenüber jedem Menschen, ja jedem Lebewesen. Toleranz verlangt die Achtung der Bekenntnisse und Überzeugungen Andersdenkender. Nach diesen Grundsätzen bemüht sich jedes Mitglied des neuzeitlichen Druidentums, ein nützliches Glied der menschlichen Gesellschaft und ein guter Bürger seines Landes zu sein. Die Zielsetzungen des Druiden-Ordens wurzeln in einer natürlichen Ethik, deren Normen nicht 'Monopol' des Ordens, sondern allgemein zugänglich sind. Der Druiden-Orden bietet einen der möglichen Wege, sich mit diesen Zielen auseinanderzusetzen und sich dabei moralisch und geistig zu vervollkommnen.

Der Toleranzgedanke beinhaltet Glaubens- und Gewissensfreiheit. Die Achtung der Bekenntnisse und Überzeugungen Andersdenkender ist für den Druiden ein wichtiges Gebot. Dem politisch und konfessionell neutralen Orden können Männer jeder politischen Einstellung und Religion beitreten, soweit sie sich mit den allgemeingültigen demokratischen und ethischen Regeln einverstanden erklären. Die Loge kann und will keinen 'Religionsersatz' anbieten, wie man dies bisweilen von Aussenstehenden hört. Wenn in der Loge über Politik und Religion nicht diskutiert wird, so schliesst dies nicht aus, dass der einzelne im Alltag an Politik und Kirche Anteil nimmt.

Das Ritual enthält nichts, dem ein Ehrenmann nicht zustimmen könnte. Es gibt beispielsweise Arbeits-, Aufnahme-, Beförderungs- und Trauerrituale. Immer geht es dabei um die Auseinandersetzung mit druidischem Gedankengut, um Selbstbesinnung und Loslösung vom Alltag. Musikalische Darbietungen untermalen die Arbeit im Innenraum. Dort werden auch Vorträge aus den Bereichen Kultur und Wissenschaft gehalten.»

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Zum Erreichen der Ziele besteht die Hauptaktivität der Druiden in zweiwöchentlichen Logenabendenen, die wie folgt aufgebaut sind:

  1. Organisatorisches, Administratives
  2. «Innenloge»: Vortrag und Ritual von einem Logenmitglied zu einem selbst gewählten Thema
  3. Diskussion über Vortrag

Anschliessend folgen Brudermahl und Pflege der Geselligkeit.

Veranstaltungsort

Der Veranstaltungsort der Logen in Basel und Liestal wird Interessierten nach dem Erstgespräch bekannt gegeben. Zuvor besteht die Möglichkeit beim monatlichen Druidentisch in Zofingen im Palass Pfistergasse 54 einen authentischen Eindruck zu gewinnen.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Alle zwei Jahre führt die Gemeinschaft grössere Charity-Events durch, womit Entwicklungsprojekte im globalen Süden unterstützt werden.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die Organisation erfolgt via International-Grand-Lodge of Druidism VOAD (IGLD), Landesgrossloge Schweiz (LGL-CH) und Logen (L). Alle Stufen unterstehen dem Vereinsrecht und sind entsprechend organisiert mit einem Präsidium d.h. Altpräsident, Präsident, Vizepräsident, Sekretär und Schatzmeister.

Mitglieder können alle erwachsenen Männer und Frauen (ab 25 Jahre) werden. Bevor jemand aufgenommen wird, wird er mehrmals als Gast eingeladen. Die geheime Abstimmung über die Aufnahme muss einstimmig ausfallen. Frauenlogen bestehen in der Schweiz keine. In Skandinavien und in Deutschland existieren hingegen Frauenlogen.

Finanzen
  • Mitgliederbeiträge: 500 / 1'200 CHF je nach Loge
  • Eintrittsgebühr: 800 / 1'200 CHF je nach Loge

Auf der Ebene LGL gibt es einen Sterbefond, einen Spendenfond und einen Logenaufbaufond. Die Jahresrechnung wird auf Ebene LGL und L erstellt, an der Mitgliederversammlung vorgelegt und abgenommen. Mit dem Geld wird die Raummiete bezahlt und ein Teil an die Landesgrossloge abgegeben.

Zahlen

Weltweit gibt es rund 10'000 Mitglieder im Alter von 40–80 Jahren, in der Schweiz sind es etwa 150 Mitglieder und in Basel 40. In den letzten Jahren verlor die Gemeinschaft altersbedingt Mitglieder. (Stand: 2023)

Zusammenarbeit

Es bestehen lose Kontakte zu vergleichbaren Organisationen wie Freimaurer oder Odd Fellows.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Werbung geschieht vor allem auf mündlichem Wege, durch die Website und seit 2022 über LinkedIn.

Literatur und Medien

  • Zeitschrift Druidenstern (Organ der Landesgrossloge, kann auf Wunsch in einzelnen Exemplaren bezogen werden)
  • Deutscher Druidenorden: druiden-orden.de

Kontakt

Druiden Orden Basel

Mail: arl@sdo.ch (Augusta-Raurica-Loge) / clb@sdo.ch (Camelot-Loge)
Web: sdo.ch

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