Kontakt
Basler Freimaurerlogen
Byfangweg 13, 4051 Basel.
Telefon 061 272 92 93
www.basler-logen.ch
Geschichte
Die Freimaurer entstanden im 17./18. Jahrhundert in England. Über den Ursprung der Freimaurerei gibt es eine Reihe von Thesen. Der gängigsten Theorie nach ist der Freimaurerbund aus der Bruderschaft der Steinmetze und deren Bauhütten hervorgegangen.
Es gilt als sicher, dass viel ältere Traditionen in die Freimaurerei hinein wirkten, wobei es unterschiedliche Theorien über die historischen Wurzeln gibt. Ihren Schwerpunkt bilden die Baugenossenschaften und mittelalterliche Bauhütten. Einflüsse aus den ägyptischen und griechischen Mysterienbünden, dem Templerorden, der Rosenkreuzer, der Kabbalah sowie des Gnostizismus sind vereinzelt erkennbar. Aus diesen Traditionen stammen auch viele Symbole der Freimaurer. Damit liegen die Wurzeln der Freimaurerei in der Bauhüttentradition mit Spuren mystischer Überlieferungen des Abendlandes und des Orients.
Es gibt unzählige Theorien über die Geschichte der Freimaurer, viele sind aber reine Hypothesen oder gar ins Reich der Fabeln zu verweisen.
Tatsache ist, dass sich am 24. Juni 1717 in London vier seit Jahren bestehende Logen zur englischen Grossloge zusammenschlossen. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch in anderen Ländern wie Frankreich und Deutschland bereits Freimaurerlogen. Dennoch gilt dieses Datum als das offizielle Gründungsdatum der organisierten Freimaurerei. Seitdem feiern weltweit alle Freimaurer den 24. Juni (Johannistag) als höchsten Feiertag.
Schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts war in Basel die erste Freimaurerloge aktiv. Am 12. Januar 1808 fand die Gründung der Freimaurerloge «Zur Freundschaft und Beständigkeit» statt. Bis zum Jahre 1823 versammelte sie sich im gemieteten «Klösterli» an der St. Johannsvorstadt. Der Wunsch nach einem eigenen Logenhaus wurde jedoch bald erfüllt. Die Liegenschaft «Zum Venedig» konnte erworben werden. Die Einweihung des Hauses war 1824.
Weil die Mitgliederzahl stark stieg, wurde 1888 eine Bauparzelle am Byfangweg gekauft und der Bau eines neuen Logenhauses beschlossen.
Am 12. Juli 1891 konnte die feierliche Einweihung des neuen Logengebäudes am Byfangweg stattfinden. In Erinnerung an das alte Heim am Schlüsselberg erhielt es den Namen «Zum neuen Venedig».
In den Jahren 1967, 1971 und 1989 wurden vier weitere Basler Freimaurerlogen gegründet: die
Logen „Panta Rhei“, „Zur Dreiländerecke“, „Zu den sieben Rosen“, die im Logenhaus am Byfangweg
arbeiten sowie 2008 die englischsprachige Loge „St. Andrews“, die ihr Domizil an derGrosspeterstrasse hat.
Siehe auch:
→ Geschichte der Freimaurerei (Wikipedia; mit mehreren Links)
→ Geschichte der Freimaurerei in Basel
Im Basler Logenhaus am Byfangweg 13 arbeiten zur Zeit sieben Logen, die der Schweizerischen Grossloge Alpina angehören, eine Loge der Grossloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland und eine Frauenloge, die der Schweizerischen Frauengrossloge angehört.
In der Schweiz vereinigt die 1844 gegründete Schweizerische Grossloge „Alpina“ über 80
Freimaurerlogen mit etwa 3800 Mitgliedern. Sie untersteht keiner internationalen Organisation,
sondern unterhält freundschaftliche Beziehungen mit Grosslogen auf der ganzen Welt. Weltweit gibt es etwa 34'000 Logen mit mehr als 3 Millionen Mitgliedern.
Der Schweizerischen Frauengrossloge haben sich 21 Frauenlogen angeschlossen mit etwa 300 Fraumaurerinnen.
Die Basler Logen haben insgesamt rund 300 Mitglieder.
Lehre und Ziele
Freimaurerei «ist weder Religion noch Konfession und auch kein religiöser Orden». Deshalb lehnen es Freimaurer ab, mit Religionsgemeinschaften zusammen aufgeführt zu werden.
In ihren Tempeln liegt ein heiliges Buch, in unserer Region eine Bibel. In den Grundsätzen der Schweizerischen Grossloge Alpina schreiben sie:
«Der Freimaurerbund arbeitet zu Ehren des allmächtigen Baumeisters aller Welten (vergleichbar mit dem in den christlichen Religionen verwendeten Ausdruck "Gott".)»
Fraumaurern haftet etwas Verbotenes an; dies zu Unrecht. So gilt als unvermeidlicher Bestandteil des antisemitischen Weltbildes der Glaube an die Existenz einer "jüdisch-freimaurerisch-bolschewistischen" Verschwörung.
Deshalb ist differenzierte Information notwendig. Seit langer Zeit werden sie verunglimpft, speziell von manchen kirchlichen Kreisen. Noch 1980 kam die Deutsche Bischofskonferenz zu folgendem Schluss: Die gleichzeitige Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und zur Freimaurerei ist unvereinbar.
Selbstdarstellung:
«Freimaurerbund ist eine Verbindung von Menschen, die ihr Brauchtum von den
Baubruderschaften des Mittelalters herleitet. Die Vorschriften, wie sie für jene Bruderschaften gültig
waren und in verschiedenen Urkunden, namentlich in den sogenannten „Alten Pflichten der
Freimaurer von 1723“ und in den Ritualen enthalten sind, dienen dem Freimaurerbund auch heute
noch als Richtlinien.
Die Freimaurer bezeichnen sich als Brüder, die Freimaurerinnen als Schwestern. Sie wissen, dass alle
Menschen, so verschieden ihre Gaben und ihre Verhältnisse auch sein mögen, als gleichberechtigte
Wesen geboren sind. Sie wissen aber auch, dass diese Wahrheit im Leben der Menschen häufig
verkannt wird und erachten es deshalb als ihre Pflicht, brüderliche/schwesterliche Gesinnung unter
sich und gegenüber ihren Mitmenschen zu erwecken und zu betätigen.
Zweck des Freimaurerbundes ist die Hinführung seiner Mitglieder zum wahren Menschentum. Die
Mittel zu diesem Zweck sind: die Übung der von den Baubruderschaften übernommenen
symbolischen Gebräuche; gegenseitige Belehrung über die wichtigsten Angelegenheiten der
Menschheit; Pflege des Idealen und Anregung zu wahrer Freundschaft und gegenseitiger
Wertschätzung; Erfüllung der sozialen Pflichten und Wohltätigkeit. Die Zusammenkünfte der Logen
sind rituelle Arbeiten, Konferenzen und gesellige Anlässe.
Der Freimaurerbund arbeitet zu Ehren des allmächtigen Baumeisters aller Welten, symbolisch für
das, was jeder von uns entsprechend seiner persönlichen Ansicht unter dem höchsten Wesen, jener
unfassbaren Kraft des Seins, des Werdens und Vergehens, versteht. Der Bund huldigt dem Grundsatz
der Gewissens-, Glaubens- und Geistesfreiheit. Er achtet jedes aufrichtige Bekenntnis und jede
ehrliche Überzeugung und verwirft jede Verfolgung Andersdenkender.
Die Loge ist ein friedlicher und neutraler Tempel, dessen Schwelle die Gegensätze und
Leidenschaften des Aussenlebens nicht überschreiten sollen. Die Loge mischt sich nicht in
parteipolitische oder konfessionelle Streifragen ein. Zur Belehrung über derartige Fragen ist jedoch
ein gegenseitiger Meinungsaustausch gestattet, der indessen weder zu Abstimmungen noch zu
Beschlüssen führen darf, welche die individuelle Freiheit der Mitglieder beeinträchtigen könnten.
Der Bund nimmt ohne Unterschied des Glaubens, der Rasse, der Nationalität, der politischen
Überzeugung oder des bürgerlichen Standes freie Männer (bzw. Frauen in Frauenlogen) auf, die sich
dem Streben nach Veredelung vereinen wollen.
Es steht jedem Mitglied frei, auch wieder aus dem Bund auszuzutreten.
Die Freimaurerei ist ein ganzheitlicher Weg, individuelles, soziales und kulturelles Bewusstsein zu
entwickeln.
Bewusstseinsentwicklung erfahren wir als stetigen Wachstumsprozess, der uns Sinn und Erfüllung
suchen und finden lässt.
Die Freimaurerei ermöglicht mit ihrer spezifischen Arbeitsweise im Kreis ihrer Mitglieder,
Bewusstsein auf vier Ebenen zu entwickeln:
- auf der kognitiven Ebene (rational wahrnehmen, kritisch hinterfragen, bewusst handeln),
- auf der emotionalen Ebene (fühlen, erfahren, vertrauen),
- auf der existentiellen Ebene (woher komme ich, wer bin ich, wohin gehe ich) und
- auf der spirituellen Ebene (über sich hinausgehen, im Einklang mit dem grossen Ganzen sein).
Freimaurerei ist dogmenfrei. Bewusstseinsentwicklung geschieht in Freiheit und
Eigenverantwortung.»
Zusammenarbeit
Die Freimaurer pflegen zu ähnlichen Organisationen, wie zum Beispiel zur «Odd Fellows-Loge, OSOF», freundschaftliche Beziehungen.
Organisation, Finanzen
Die einzelnen Logen sind grundsätzlich wie jeder andere Verein organisiert. Das heisst, es gibt einen Vorstand, der demokratisch gewählt wird und die Geschäfte führt. Entsprechend dem von den Bauhütten
des Mittelalters übernommenen Brauchtum wird der Präsident einer Loge „Meister von Stuhl“
genannt.
Die schweizerischen Männerlogen sind der Schweizerischen Grossloge Alpina angeschlossen, die
Frauenlogen der Schweizerischen Frauengrossloge.
Die Mitglieder durchlaufen drei Stufen. Nach einer Vorbereitungszeit, die unterschiedlich lang sein
kann, wird ein Anwärter, eine Anwärterin durch eine Initiation als „Lehrling“ aufgenommen. Die
zweite Stufe ist „Geselle“. Die dritte und letzte Stufe ist „Meister“.
Die Mitglieder bezahlen einen Jahresbeitrag. Die Finanzen werden wie in jedem Verein üblich
verwaltet und für Miete und Nebenkosten verwendet.
Die Mitglieder bezahlen einen Jahresbeitrag. Das Geld wird wie in jedem Verein üblich verwaltet und für die Miete und die Nebenkosten verwendet.
Versammlungslokal, Angebote, Auftreten in der Öffentlichkeit
Die 7 Logen versammeln sich in ihrem eigenen Logenhaus “Zum Neuen Venedig”, das am 12. Juli 1891 feierlich eingeweiht wurde. Es umfasst einen grossen und einen kleinen Tempelraum, mehrere Versammlungsräume für die sogenannten Konferenzen (monatliche bis wöchentliche Zusammenkünfte), eine Bibliothek und Nebenräume.
Das Logenhaus bietet ausserdem der Frauenloge «Kette der Hoffnung» Gastrecht.
Die einzelnen Logen versammeln sich in regelmässigen (wöchentlichen, zweiwöchentlichen bis monatlichen) Abständen zu Logenarbeiten, Konferenzen und weiteren Zusammenkünften.
Die Basler Logen bieten Hausführungen an, entweder zwei- bis dreimal pro Jahr oder nach Absprache
für geschlossene Gruppen. Und es werden auch immer wieder Tage der offenen Tür durchgeführt.
Interessenten für Hausführungen melden sich über das Kontaktformular der Website der
Basler Logen. Fest eingeplante Hausführungen sind in der Seite „Veranstaltungen“ aufgeführt. Eine Anmeldung ist obligatorisch, die Teilnehmerzahl beschränkt.
Die Basler Logen bieten Hausführungen an, entweder zwei- bis dreimal pro Jahr oder nach Absprache
für geschlossene Gruppen. Und es werden auch immer wieder Tage der offenen Tür durchgeführt.
- Frauen
Die Frauenloge „Kette der Hoffnung“ wurde im Jahr 1993 gegründet und gehört der Schweizerischen
Frauengrossloge mit Sitz in Genf an. Frauenlogen gibt es in Basel, Zürich, Bern und Winterthur.
Wie in den Männerlogen werden auch in den Frauenlogen rituelle Anlässe gepflegt. Es werden
philosophische und symbolische Themen erarbeitet. Der gesellige Aspekt ist ebenfalls Teil der
Zusammenkünfte. In allem sind Philosophie, Ethik und Symbole tragende Elemente. Die Mitglieder
sind unterschiedlichen Alters, Herkunft und Berufsstandes.
- Diakonie
Zu den Institutionen, die aus dem grundsätzlich diskret gehaltenen sozialen Engagement der Basler
Freimaurer hervorgingen, zählt das Alterspflegeheim „Humanitas“ an der Inzlingerstrasse in Riehen.
Es ist ein Werk der Basler Freimaurerlogen. Die Genossenschaft wurde 1960 gegründet, das Haus am
1. August 1967 nach dreijähriger Bauzeit eingeweiht. Das damals modernste Altersheim galt
schweizweit als Pionierleistung. Im Herbst 2017 konnte das Heim einen modernen Neubau an der
Rauracherstrasse in Riehen beziehen.
Die Basler Logen führen gelegentlich „Tage der Offenen Türe“ durch. Eine «Mission» gibt es nicht. Interessierte finden meist auf eigene Initiative den Zugang zu den Freimaurern. Einladungen werden auf Wunsch zugeschickt und werden auf der Homepage unter «Veranstaltungen» veröffentlicht.
Literatur, Zeitschrift
- Helmut Reinalter, Die Freimaurer, C. H. Beck, München 2001,
ISBN 3 406 447 33 3,
- Michael Kraus, Die Freimaurer, Ecowin, Salzburg, 2007,
ISBN 978 3 902 404 40 4,
- G. Di Bernardo, Die Freimaurer und ihr Menschenbild, Passagen, Wien, 1996,
ISBN 3 851 65 623 7, und
-G. Di Bernardo, Die neue Utopie der Freimaurerei, Passagen, Wien, 1997,
ISBN 3 851 165 273 8
- Dieter Binder, Die Freimaurer, Geschichte, Mythos und Symbole,
Marix Verlag, Wiesbaden, 2010,
ISBN 978 3 86539 948 9
- Hans-Hermann Höhmann, Freimaurerei, Analysen, Überlegungen, Perspektiven, Edit.
Temmen, Bremen, 2011,
ISBN 978 3 8378 4028 5
- Chr. Hodapp, Freimaurerei für Dummies, Wiley, 2006
- Freimaurer, Logen, Meister Rituale, in DAMALS Das Magazin für Geschichte, 44. Jahrgang,
5/2012
Weitere Links
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Homepage der Schweizerischen Grossloge Alpina
Schweizerische Frauen Grossloge
Vereinigte Grosslogen von Deutschland
Grosse National-Muterloge
Freimaurerei (auf Wikipedia) (Mit vielen weiterführenden Links)