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Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft (RKLK BL)

Die ersten christlichen Zeugnisse in der Region Basel stammen aus dem 4. Jahrhundert. In diese Zeit fällt auch die Entstehung des Bistums Basel, zu dem die Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft gehört. Sie hat den Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft und zählt heute 33 Pfarreien.

Religion
Christentum
Rechtlicher Status
öffentlich-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Deutsch
Status
Aktiv

Geschichte

Die ersten Zeugnisse eines christlichen Lebens in unserer Region stammen aus dem 4. Jahrhundert. Aus spätrömischer Zeit sind die Reste einer Saalkirche im Castrum Rauracense (Kaiseraugst) und der Name eines Bischofs Justinianus (343) bekannt. Auch nach der Auflösung des römischen Staates blieb im Birstal und im Ergolztal eine Restbevölkerung von christlichen Romanen, die offensichtlich weiterhin von den Kastelorten Augst und Basel aus betreut wurden, so dass mit einer konstanten Pastoration seit dieser Zeit zu rechnen ist.

In fränkischer und karolingischer Zeit entstanden viele Kirchen, die den Heiligen Martin oder Peter und Paul geweiht und als Talkirchen zu Mittelpunkten des kirchlichen und religiösen Lebens wurden. Kirchliches Zentrum der damaligen Dekanate Sisgau und Leimental war der Bischofssitz in Basel. Von der Stadt Basel aus, die im 15. Jahrhundert in den Besitz des Sisgaus (Ergolztal) kam, verbreiteten sich ab 1521 die Gedanken der Reformation, nach 1525 auch im Birseck und Laufental. Erst Bischof Jakob Christoph Blarer von Wartensee (1557–1608) gelang es, sowohl die weltliche Herrschaft als auch den katholischen Glauben im Birseck und Laufental wieder herzustellen. 1678 wurde Arlesheim Sitz des Domkapitels (Dom). Das Ergolztal kam 1585 endgültig an die Stadt Basel und bleibt von da an reformiert.

Nach dem Wiener Kongress von 1815 kam das katholische Birseck zum Kanton Basel. Eigene Abkommen regelten die kirchlichen Verhältnisse in den Pfarreien des Birseck (z.B. die Pfarrwahl). Der Stand Basel trat 1824 dem neu geschaffenen Bistum Basel bei und auch nach der Kantonstrennung von 1833 blieben diese Verhältnisse zunächst gleich. Erst mit dem Bevölkerungswachstum und der massiven Zuwanderung von KatholikInnen aus der Schweiz und aus dem benachbarten Ausland bildeten sich in den bis anhin rein reformierten Orten wieder katholische Gemeinden, zuerst 1835 in Liestal. Heute sind in allen grösseren Gemeinden des Kantons auch römisch-katholische Pfarreien zu finden. (Quelle: RKK-BL, 2021)

Lehre und Ziele

Die Gemeinschaft über sich:

«Die römisch-katholische Kirche versteht sich als Sakrament, d.h. als Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit. Mit allen christlichen Kirchen teilt sie den Glauben an den dreieinigen Gott und insbesondere an Jesus Christus, wie er im apostolischen Glaubensbekenntnis formuliert ist. Die absolute und exklusive Identifizierung der Kirche Jesu Christi und der römisch-katholischen Kirche ist im 2. Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) relativiert worden. Darin wird festgehalten, dass die Kirche Jesu Christi in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird, 'subsistiert', das heisst, verwirklicht ist. Damit wird die Oekumene als Suche nach der Einheit aller Christinnen und Christen zu einer unverzichtbaren Grundaufgabe der Kirche. Die römisch-katholische Kirche versteht sich als Weltkirche, die vom Papst und den Bischöfen geleitet wird.»

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Von der Kantonalkirche werden diverse Dienste angeboten, so zum Beispiel:

  • Fremdsprachigen-, Gehörlosen-, Spital- und Gefängnisseelsorge
  • Ausbildung der KatechetInnen
  • Ehe- und Partnerschaftsberatung
  • Fachstelle für Jugend und Familie
  • Diakonie (Sozialdienste)
  • Koordinationsstelle Palliative Care

Zudem ist die RKLK BL an der Lehrmittel- und Medienstelle, am Pfarramt für Industrie und Wirtschaft sowie an der Katholischen Universitätsgemeinde in Basel beteiligt.

Versammlungsort

Diverse Versammlungsorte bestehen in den Pfarreien und Fachstellen. Die Verwaltung befindet sich an der Munzachstrasse 2 in 4410 Liestal.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Diakonie wird in den Kirchgemeinden organisiert. Fest- und Teilzeitangestellte TheologInnen (Pfarrer, Diakone, PfarreiseelsorgerInnen sowie JugendseelsorgerInnen) und SozialarbeiterInnen sind für die Seelsorge zuständig.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die RKLK BL zählt 32 Kirchgemeinden und ist Teil des Bistums Basel, welches zehn schweizerische Kantone umfasst. Sie ist die staatskirchenrechtliche Organisation der römisch-katholischen EinwohnerInnen und der Kirchgemeinden des Kantons Basel-Landschaft. Als anerkannte Landeskirche ist sie eine öffentlich-rechtliche Körperschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, ihr Sitz befindet sich in Liestal. Die Landeskirche ordnet ihre Rechtsverhältnisse im Rahmen der Kantonsverfassung, des Kirchengesetzes und der Kirchenverfassung selbständig. In innerkirchlichen Belangen anerkennen Landeskirche und Kirchgemeinden die Lehre und die Rechtsordnung der Römisch-Katholischen Kirche. Oberstes Organ der Landeskirche ist die Gesamtheit der Stimmberechtigten, diese entscheiden durch Abstimmung an der Urne. Die Synode besteht aus 94 Abgeordneten. Sie ist die oberste Behörde der Landeskirche und wählt die sieben Mitglieder des Landeskirchenrates (Exekutive).

Neben der staatskirchenrechtlichen Struktur bilden die 33 Pfarreien die pastorale/seelsorgerliche Struktur der Kirche. Den Pfarreien steht in der Regel ein Pfarrer oder ein/e GemeindeleiterIn vor. Diese sind kirchenrechtlich und in ihren pastoralen Aufgaben dem Bischof unterstellt. Ihnen zur Seite steht das Seelsorgeteam und der Pfarreirat. Die Pfarreien sind in sieben Pastoralräume eingeteilt. Die hauptamtlichen Seelsorgenden haben sich zur kantonalen Pastoralkonferenz zusammengeschlossen. Dieses Gremium berät vor allem pastorale Fragen und ist ein Bindeglied zwischen dem Bischof, den Seelsorgenden und der Landeskirche.

Finanzen

Als öffentlich-rechtliche Körperschaften erheben Kirchgemeinden Kirchensteuern der natürlichen Personen. Diese Einnahmen stehen zu 100 % den Kirchgemeinden zur Verfügung. Gemäss dem kantonalen Kirchengesetz geht ein Beitrag pro Kopf und Steuern der juristischen Personen an die Kantonalkirche. Die Landeskirche verwendet einen kleinen Teil für die Verwaltung, rund 30 % gehen als Finanzausgleich an die Kirchgemeinden, etwas mehr als 30 % werden für die Spezialseelsorge verwendet und der Rest geht an die Bistumsverwaltung sowie gesamtschweizerische Organisationen der Landeskirchen.

Zahlen

Im Jahr 2020 gehörten 69'080 Mitglieder zur Römisch-katholischen Landeskirche in Basel-Landschaft. Die Mitgliederzahl ist rückläufig: 2011 waren rund 80'100, 1998 rund 86'000 Mitglieder verzeichnet gewesen.

Zusammenarbeit

Das Engagement der RKLK BL für die Ökumene kommt auf verschiedene Weise zum Ausdruck:

Auftreten in der Öffentlichkeit

Die RKLK BL teilt Informationen via Website und in «Kirche Heute» mit. Missionsarbeit wird im Rahmen der römisch-katholischen Weltkirche durch die Pfarreien unterstützt.

Literatur und Medien

Kontakt

Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft
Munzachstrasse 2, Postfach 150, 4410 Liestal

Tel. 061 921 94 61
Mail: verwaltung@kathbl.ch
Web: kathbl.ch

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