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Gemeinde Evangelischer Christen (GEC Basel)

Aus Evangelisationsveranstaltungen um Carl Rappard, den damaligen Direktor der Pilgermission St. Chrischona, entstand 1882 ein «Verein für Evangelisation und Gemeinschaftspflege». Dieser löste sich ab den 1960er-Jahren von der Evangelisch-reformierten Kirche und wurde so zu einer eigenständigen Freikirche. Seit 1986 trägt die als Verein organisierte Gemeinde den heutigen Namen.

Religion
Christentum
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Deutsch
Status
Aktiv

Geschichte

Um 1880 entstand in Basel ein geistlicher Aufbruch, angestossen unter anderem durch Carl Rappard, damaliger Direktor der Pilgermission St. Chrischona. Impulse für seine Aktivitäten in Basel erhielt er an einer 1874 erstmalig zusammengerufenen Konferenz der Evangelischen Allianz in Oxford. Carl Rappard und einige seiner Freunde fingen an, evangelistische Veranstaltungen in Basel zu organisieren. Ab Herbst 1882 fanden die Veranstaltungen am Versammlungsort Burgvogtei im Kleinbasel und im grossen Saal des Vereinshauses am Nadelberg grossen Anklang. Rappard gründete im Anschluss an diese Evangelisationsveranstaltungen im Jahr 1882 mit andern angesehenen Männern aus Kirche und Gesellschaft den «Verein für Evangelisation und Gemeinschaftspflege». Die leitende Kommission des Vereins bestand aus Pfarrern der reformierten Landeskirche, Vertretern der Pilgermission St. Chrischona, Predigern der Stadtmission, der Basler Mission sowie auch Privatpersonen. Der Verein wollte diesen geistlichen Aufbruch weiterführen und «die Menschen zu einem bewussten Christsein ermutigen». Dazu wurden Veranstaltungen angeboten, an welchen die Bibel studiert wurde und damals bekannte Geistliche als Referenten eingeladen wurden.

1938 beschloss die Kommission des Vereins, eine Arbeit unter Frauen zu beginnen. Die Leitung wurde einer Diakonisse von Chrischona, Sr. Anni Hünenberger, anvertraut. Nach ihrem frühen Tod übernahm Sr. Elsi Gasser diese Aufgabe und baute sie zu einer blühenden Arbeit aus. In den 1960er Jahren wurde deutlicher, dass der Verein in gewissen Fragen, so etwa in der Tauffrage (Kindertaufe oder Glaubenstaufe) oder dem Amtsverständnis (Pfarramt oder allgemeines Priestertum), anderer Meinung war als die Evangelisch-reformierte Kirche. Dies führte dazu, dass der Verein ein eigenes, von der Kirche losgelöstes Gemeindeleben zu praktizieren begann und eigene Gottesdienste durchführte. Als neuer Versammlungsort diente das Anfangs der sechziger Jahre erbaute Christian-Friedrich-Spittler-Haus an der Socinstrasse 13.

1986 wurde der programmatische Name «Verein für Evangelisation und Gemeinschaftspflege» aufgegeben und durch «Gemeinde Evangelischer Christen» ersetzt. Heute ist die Gemeinde eine eigenständige Freikirche. Seit 2022 ist Christoph Hägele Pfarrer der Gemeinde.

Lehre und Ziele

Der Name «Gemeinde Evangelischer Christen» verweist auf die Versammlungen der ersten Christen für die der Begriff «Gemeinde» benutzt wird. Die Mitglieder der Gemeinde richten ihr Leben nach dem Evangelium von Jesus Christus, der Mitte und Ziel ihres Glaubens ist. Die wichtigsten Glaubensüberzeugungen der Gemeinde sind im Apostolischen Glaubensbekenntnis zusammengefasst. Zudem teilt sie das
Bekenntnis der Evangelischen Allianz sowie die Lausanner Verpflichtung.

Die Gemeinschaft über sich:
«Wir glauben, dass sich uns Gott in Jesus Christus gezeigt hat (Joh 12,45; 2Kor 5,19). Die Bibel ist Gottes Wort und damit Richtschnur für unseren Glauben und unser Leben (2Tim 3,16f.). In der Bibel gibt Gott uns Antwort auf die menschlichen Grundfragen: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wozu bin ich da? Durch sein Wort stärkt Gott uns, fordert er uns heraus, gibt er uns Hoffnung und tröstet er uns.»

Angebote und Versammlungsort

Angebote

In der Regel findet sonntags um 10 Uhr ein Gottesdienst statt, parallel wird ein Kindergottesdienst angeboten. Weitere Angebote der Gemeinde bestehen für:

  • Jugendliche
  • Erwachsene
  • SeniorInnen
Versammlungsort

Das Gemeindezentrum befindet sich im Christian Friedrich Spittler-Haus an der Socinstrasse 13 in Basel, wo Versammlungen, Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen stattfinden.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Alle Gemeindemitglieder können diakonische Dienste ausführen. Die Organisation und Verantwortung für soziale Dienste liegt bei einer Diakoniegruppe, welche ein Ressort der Gemeinde darstellt. Die Diakoniegruppe bespricht, wie Hilfesuchenden und Menschen in Notsituationen geholfen werden kann und findet mit den Betroffenen gemeinsam Lösungen. Dazu gehören zum Beispiel Besuche von alten und kranken Menschen oder von Menschen, die allein leben. Die Diakoniegruppe entscheidet auch über Gelder aus einem Fonds und deren Investition in Projekte.

Für die Seelsorge ist der Pfarrer der Gemeinde verantwortlich. Er ist die erste Anlaufstelle für Gemeindemitglieder in schwierigen Lebenslagen und versucht in einem Gespräch zu helfen. Wenn vom Pfarrer als notwendig erachtet, können weitere Gemeindemitglieder oder auch Fachkräfte hinzugezogen werden.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die Gemeinde ist ein Verein nach ZGB mit Statuten und Vereinsorganen. Sie wird von einer Gemeindeleitung, die aus Ältesten und Diakonen besteht, geführt. Die Organe des Vereins sind Teil der Gemeindeleitung. Die Aufgaben der Gemeindeleitung sind in Ressorts (Diakonie, Finanzen, Gottesdienste, etc.) unterteilt, welche in der Verantwortung von verschiedenen Personen liegen. Frauen nehmen den Predigtdienst wahr, können aber nicht das Amt einer Pfarrerin innerhalb der Gemeinde bekleiden. Die GEC Basel versteht sich als Dienstgemeinde, in welcher viele Ämter und Aufgaben ehrenamtlich besetzt bzw. ausgeführt werden.

Die Mitgliedschaft in der Gemeinde erfolgt durch ein Aufnahmegespräch und setzt eine persönliche Entscheidung zum Glauben an Jesus Christus und der freie Entschluss, zur Gemeinde gehören zu wollen, voraus. In der GEC Basel werden Taufen mit Untertauchen praktiziert. Die Taufe ist aber keine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft.

Finanzen

Die Gemeinde finanziert sich durch Kollekten- und Spendengeldern. Der Zehnte wird empfohlen, seine Einhaltung aber nicht kontrolliert. Das Geld wird zur Deckung der Personalkosten, der Mieten sowie für Veranstaltungen und Anlässe verwendet. Zudem werden Missionare respektive Missionswerke und diakonische Projekte unterstützt. Es gibt eine offene Jahresrechnung, die eingesehen werden kann.

Zahlen

Zu den Gottesdiensten kommen rund 60 Personen und es sind alle Altersklassen vertreten. 2015 waren es zwischen 100–130 Besuchende. In der Jugendgruppe treffen sich jeweils rund 20–30 Jugendliche. (Stand: 2021)

Zusammenarbeit

Die GEC Basel arbeitet, in der Regel im Rahmen der Evangelischen Allianz Basel-Stadt, mit anderen landes- und freikirchlichen Gemeinden zusammen, wie zum Beispiel mit der Evangelisch-reformierten Thomaskirche und der Gellertkirche. Im Bereich der Jugendarbeit finden Zusammenarbeiten mit der Freien Evangelischen Gemeinde Basel. Die Gemeinde ist grundsätzlich offen für ökumenische Tätigkeiten und Angebote. Ausserdem bietet die Gemeinde Alphalive-Kurse an.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Menschen finden den Weg zur Gemeinde vor allem durch den persönlichen Kontakt mit Mitgliedern. Einmal im Jahr, meistens in der Zeit vor Ostern, finden fünf bis sechs Themengottesdienste in Folge statt, die sich an interessierte Menschen ausserhalb der Gemeinde richten. Ihren missionarischen Auftrag nimmt die GEC Basel durch aktive Mitarbeit innerhalb der Evangelischen Allianz Basel-Stadt wahr.

Kontakt

Gemeinde Evangelischer Christen
Christian Friedrich Spittler-Haus, Socinstrasse 13, 4051 Basel

Web: gec-basel.ch

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