Der Inayati Orden wurde von Hazrat Inayat Khan (1882–1927) unter dem Namen «Internationaler Sufi Orden» gegründet. 1923 besuchte er Genf, wobei sich erste Personen in der Schweiz seiner Bewegung anschlossen. Hazrat Inayat Khans Lehre beruht auf der Sufitradition der indischen Chishti-Linie und sein Ziel war es, den «Osten und Westen mit der Harmonie seiner Musik zu vereinen». Seit 2004 wird der Orden von Pir Zia Inayat Khan geführt. In der Schweiz besteht der Verein «Inayati Orden Schweiz» mit Zentrum in Zürich, welchem eine Meditationsgruppe in Laufen/Basel angehört.
Der Inayati Orden wurde von Hazrat Inayat Khan (1882–1927) unter dem Namen «Internationaler Sufi Orden» gegründet. Seine Lehre beruht auf der Sufitradition der indischen Chishti-Linie (ab 9. Jh. bekannt). Hazrat Pir-o-Murshid Inayat Khan war ausgebildet in klassischer indischer Musik, reiste 1910 in den Westen und unternahm Vortragsreisen in Amerika und Europa, wobei er das Ziel verfolgte, den «Osten und Westen mit der Harmonie seiner Musik zu vereinen».
Sein Sohn und Nachfolger Pir Vilayat Inayat Khan (1916–2004) setzte die Arbeit und Lehre seines Vaters fort, wobei er den Schwerpunkt die Integration der modernen, westlich-wissenschaftlichen Perspektive in die spirituelle Tradition der «alten Sufis» legt. Pir Zia Inayat Khan, Sohn von Pir Vilayat, ist seit 2004 mit der geistlichen Führung und der Präsidentschaft des Ordens betraut.
Die Gemeinschaft über sich:
«Im Inayati Orden wird versucht, das individuelle Bewusstsein von der sichtbaren Vielfalt auf die (erlebbare) Einheit zu fokussieren. Es ist eine Schule für persönliche Transformation, die in der Tradition der Mystik steht. Sufismus lässt sich am besten durch das beschreiben, was er nicht ist: Er ist keine Religion, sondern eine Form gelebter Mystik, die ursprünglich aus dem Islam hervorgegangen ist; belegt ist seine Existenz ab ca. 700 u. Ztr. Sufismus wird oft auch als der mystisch-spirituelle Weg des Islam bezeichnet, da er sich, historisch bedingt, dessen Vokabular und Bilder bedient. Doch letztere Behauptung ist eine Vereinfachung, die sich als Entstellung ausgewirkt hat: 'Wohl ist jeder Mystiker des Islam ein Sufi, aber nicht jeder Sufi ist ein Moslem – es sei denn, man fasst das Wort Moslem, d.h. Gläubiger, in der Weite auf, wie es eigentlich gemeint ist'.
Sufismus ist ein möglicher Weg für Suchende, die nach der persönlichen Vereinigung mit dem göttlichen Wesen, dem einzig Seienden, durch Hingabe, Meditation/Versenkung und Ekstase streben. Eine der Hauptlinien des Sufismus beruft sich auf die praktische Erkenntnis der Einheit, den Weg des Herzens oder die Liebesmystik, und geht auf die Person von Jelalluddin Rumi (13. Jh.) zurück. Um die 'Essenz aller Religionen' erfassen zu können, bedarf es innerer Arbeit am (eigenen) Selbst. Im Vordergrund stehen daher weder Dogmen noch Institutionen, sondern die Entwicklung der Seele. Nach Hazrat Inayat Khan soll Sufismus dazu dienen, dass jeder seine Religion besser verstehe. Dies bedeutet, dass es so viele verschiedene Auffassungen von Religion gibt wie Menschen. Jede Religion ist als solche Ausdruck des göttlichen Willens und somit gleichwertiger Bestandteil der Wahrheit: keine Religion steht über einer anderen Religion.
Ziel des Sufismus ist es, sich der zugrunde liegenden Wirklichkeit, die wir Gott, das Alleine oder Einzig Seiende nennen, zu nähern. 'Mache Gott zur Realität, indem du ihn erkennst', sagt Hazrat Inayat Khan. Indem wir uns mit unserem Ursprung verbinden, können wir ihm in unserer Persönlichkeit Ausdruck verleihen und unsere Persönlichkeit zur Entfaltung bringen.»
Die Gemeinschaft trifft sich in Laufen/Basel zur gemeinsamen Meditation. Interessierte sind auf Anmeldung hin jederzeit willkommen.
Die regelmässigen Treffen in Basel finden in einem gemieteten Lokal an der Friedensgasse 72, in Laufen in einem privaten Raum an Bierkellerweg 18 statt.
Persönliche, spirituelle Führung und Begleitung der Mitglieder ist ein wichtiger Teil des Weges, insbesondere des esoterischen Zweiges.
Das Oberhaupt (Pir) des Inayati Ordens wird bis anhin linear durch Geburt bestimmt. Dieses führt den Orden zusammen mit einem Exekutivausschuss, der sich aus verschiedenen nationalen VertreterInnen des Sufi-Ordens zusammensetzt. Die jeweiligen Repräsentanten des Sufi-Ordens werden vom amtierenden Pir ernannt. Aufnahme in den Sufi-Orden und damit Anspruch auf individuelle Betreuung erfolgt durch Einweihung. Öffentliche Lehrveranstaltungen stehen grundsätzlich allen Interessierten offen. Gleichstellung von Frau und Mann, der (kulturellen) Herkunft etc. sind selbstverständlich.
Dem Verein «Inayati Orden Schweiz» kann jede/r beitreten.
Unkosten werden durch Spenden, kostendeckende Gebühren (Raummiete etc.) und/oder Mitgliederbeiträge des Vereins gedeckt. Die Lehre ist grundsätzlich kostenlos.
Die Region Basel zählt 15–20 aktive Mitglieder. Die Altersstruktur ist ab 30 Jahren aufwärts. (Stand 2022)
Die interreligiöse Verständigung ist ein grosses Anliegen des Inayati Ordens. Nebst der esoterischen Schule, die sich um die Führung und Schulung der Mitglieder kümmert, gibt es die Zweige des universellen Gottesdienstes (Einheit der Religionen vermittelnd), die Bruder- und Schwesternschaft (soziales Netzwerk), den Heilorden und den Ziraat (ökologisch-naturbezogene Arbeit) sowie die Ritterschaft.
Eine Missionsarbeit gibt es nicht, dies entspräche nicht den Zielen des Sufiordens. Durch Versand an Interessierte, Auslage von Informationen und eventuell durch Inserate wird auf Veranstaltungen hingewiesen. Die Gemeinschaft betont, dass jedoch die individuelle Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund stehe, nicht nach aussen gehende «missionarische Ziele».
Sekretariat Schweiz, Ginette Hayat Scheidegger
Josefstrasse 156, 8005 Zürich
Mail: ginette.scheidegger@gmx.ch
Web: sufismus.ch
Bierkellerweg 18, 4242 Laufen
Tel. 061 761 78 80
Mail: brunoknobel@web.de
Web: sufismus.ch/talim