B'nai B'rith ist eine jüdische Organisation, die 1844 in New York als geheime Loge – ähnlich wie diejenigen der Freimaurer – entstand. Die Basel-Loge wurde 1905 gegründet und bestand bis 2014.
Die erste jüdische Loge nach dem Vorbild der Freimaurer entstand in New York, wo 1844 der unabhängige Orden B'nai B'rith ins Leben gerufen wurde. 40 Jahre später entstand die Grossloge für Deutschland, und einige Basler Juden traten in die Breisgau-Loge in Freiburg ein, bevor sie selbst am 14. Mai 1905 die Basel-Loge gründeten. Die B'nai B'rith-Orden sind Vereinigungen jüdischer Konfession, die sich den Grundtugenden Wohltätigkeit, Bruderliebe und Eintracht verschrieben haben.
Als geheime Gruppe des jüdischen Liberalismus grenzte sich die Basel-Loge Anfangs des 20. Jahrhunderts deutlich von den nicht-bürgerlichen Schichten ab. Dies wird aus der klaren Definition der Gruppen deutlich, die damals als bürgerlich verstanden wurden, und aus deren Kreisen die Basel-Loge ihre Mitglieder generierte: Kaufleute und Fabrikanten, Intellektuelle und damit meist Professoren, höchste Angestellte wie Vorstandsdirektoren oder Prokuristen, Angehörige freier akademischer Berufe wie Anwälte, Ärzte oder Apotheker und schliesslich die Privatiers, die von ihrem Vermögen lebten. Die Mitglieder bildeten somit eine intellektuelle Vereinigung, die auf Grund ihrer gesellschaftlich integrierten sozialen und geistigen Position Ansprüche an die Gesellschaft formulieren und durchsetzen konnten. Die meisten Mitglieder standen voll im beruflichen Leben und waren ausnahmslos verheiratet. Diese Tatsache führte dazu, dass bereits zwei Jahre später ein Schwesternbund gegründet wurde, der die angehörigen Ehefrauen vereinte und der 1993 mit der Basel-Loge fusionierte.
Viele inneren und äusseren Schwierigkeiten wie den zunehmend stärker werdenden Antisemitismus in den 1930ern, die Weltwirtschaftskrise oder der Nationalsozialismus hat der Orden überstanden. Bis zu seiner Auflösung 2014 war die Basel-Loge die älteste Loge des B'nai B'rith auf dem europäischen Kontinent, die ohne Unterbrechung wirkte. Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet, vereinte sie jüdische BürgerInnen, die für ihre gemeinsamen Grundtugenden einstehen wollten.
Die Gemeinschaft über sich:
«Die Basel-Loge ist ihren Schwestern und Brüdern genannten Mitgliedern im Rahmen eines überschaubaren Kreises ein Gesprächs- und Gesellschafts-Forum. Sie fühlt sich Israel und den Juden der Welt verbunden und setzt sich für deren Belangen ein. Sie fördert das Verständnis unter den Juden, übt Wohltätigkeit und tritt jeglicher Form rassistischer, religiöser und ethnischer Diskriminierung insbesondere dem Antisemitismus entgegen.»
Es fanden Logenplenumssitzungen zur Behandlung von Logengeschäften und Programmsveranstaltungen statt. Logenplenumssitzungen richteten sich ausschliesslich an Brüder und Schwestern.
Die Zusammenkünfte fanden im «Neuen Cercle» am Schützengraben 16 statt.
Die Loge setzte sich in verschiedenen Bereichen wohltätig ein.
B'nai B'rith Basel-Loge war ein Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen. Als Mitglieder wurden jüdische Frauen und Männer aufgenommen, die in der Region Basel wohnen und sich mit der Zielsetzung der Basel-Loge identifizierten. Es wurde von ihnen erwartet, dass ihnen die aktive Teilnahme an den Logenveranstaltungen sowie die lebendige Auseinandersetzung in Toleranz und gegenseitiger Achtung echte Anliegen sind. Sie mussten Mitglied einer jüdischen Gemeinde sein.
Die Mitglieder bezahlten einen Jahresbeitrag, der vor allem der Wohltätigkeit diente. Das Geld wurde wie in Vereinen üblich verwaltet.
B'nai B'rith Basel-Loge hatte etwa 120 Mitglieder.