1895 gründete der Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Basel, Dr. Arthur Cohn, den «Schomre-Thora Jünglingsverein Chewrat Schomre Thora in Basel». Der heute bestehende Verein hat sich im Laufe der Zeit verändert, sein Ziel, die Vermittlung von jüdischem Wissen und jüdischer Kultur zu ermöglichen, ist jedoch gleich geblieben. Er bietet im Israelitischen Lehrhaus zahlreiche Lehrveranstaltungen an für jüdische Personen aller religiösen Ausrichtungen und Altersgruppen.
1895 gründete Rabbiner Dr. Arthur Cohn, Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Basel den «Schomre-Thora Jünglingsverein Chewrat Schomre Thora in Basel». In diesen konnte jeder «unbescholtene religiöse Israelit, der das 16. Lebensjahr vollendet hat» Mitglied werden. Es dürften sich aber auch bald ältere, verheirate Männer dem Verein angeschlossen haben.
Rabbiner Cohn wurde von Baron Wilhelm von Rothschild in Frankfurt am Main eine grössere Geldsumme zugesichert und so konnte 1899 die Stiftung «Israelitisches Lehrhaus» gegründet werden. Diese ermöglichte den Erwerb und die Inbetriebnahme eines Beth Hamidrasch am Spalentorweg und erfüllte so das Bedürfnis der Schomre Thora nach eigenen Lokalitäten.
Von 1902 bis 1909, das heisst, bis zum Bau der Kleinen Synagoge, hielt die IGB im Winter an Wochentagen dort die Gottesdienste ab. Da das Gebäude für die Zwecke der Schomre Thora zu klein wurden, gab die Stiftung den Auftrag für den Bau eines neuen Gebäudes. Die Grundsteinlegung für den Neubau fand am 13. Tamus 5691 (28. Juni 1931) statt. Am 15. Siwan 5692 (19. Juni 1932) wurde das Lehrhaus feierlich eingeweiht.
Schomre Thora ist es weitgehend gelungen, sich aus Spannungen zwischen der Israelitischen Gemeinde Basel und der im Jahr 1927 gegründeten Israelitischen Religionsgesellschaft Basel herauszuhalten, so reicht heute das Spektrum von liberal über orthodox bis ultraorthodox.
Die Gemeinschaft über sich:
«Zweck des Vereins ist: Vermittlung von jüdischem Wissensgut und jüdischer Kultur zur Förderung jüdischen Bewusstseins und jüdischer Identität. Der Verein ist politisch neutral.
Der Verein sucht seinen Zweck durch folgende Tätigkeit zu erreichen:
Die Teilnahme an den Kursen und Veranstaltungen sowie die Benützung der Bibliothek sind grundsätzlich kostenlos.» (Statuten)
Angeboten werden zahlreiche Schiurim («Mass, Lektion, Unterrichtsstunde; Kommentar zur Torahlesung») über verschiedene jüdische Themen für:
Zudem gibt es eine Bibliothek, deren Benützung kostenlos ist.
Die Lehrveranstaltungen von Schomre Thora finden im Israelitischen Lehrhaus in Basel statt.
«Schomre Thora (Chewrat Schomre Thora)» ist ein Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen. Laut den Statuten kann jede jüdische Person Mitglied werden, «die bestrebt ist, der jüdischen Tradition nachzuleben, die das 18. Lebensjahr erreicht hat und sich zur Zahlung eines jährlichen Mitgliedbeitrages verpflichtet.[…]».
Obwohl die Zweckbestimmung der Stiftung «Israelitisches Lehrhaus» eng mit der Schomre Thora verknüpft ist, sind es zwei je eigenständige Körperschaften.
Die Finanzierung erfolgt über Mitgliederbeiträge, Spenden, Subventionen, Schenkungen, und gelegentliche Fundraising-Veranstaltungen. Die jährlichen Aufwendungen betragen etwa 150'000 CHF. Das Geld wird wie in Vereinen üblich verwaltet.
Der Verein Schomre Thora hat etwa 120 Mitglieder. Vier Lehrer sind Voll- oder Teilzeit angestellt und unterrichten etwa 70 Personen. (Stand: 2021)
Die Mitglieder und weitere Interessierte erfahren von den Angeboten durch Mitteilungen im «IGB-Treffpunkt», der Zeitschrift der Israelitischen Gemeinde Basel oder auf mündlichem Weg.