Der adventistische Pastor J.N. Andrews amtierte von 1867 bis 1869 in den USA als dritter Präsident der Generalkonferenz der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. 1887 wurde er als erster amerikanischer Missionar der Freikirche nach Europa gesandt. Er liess sich 1874 zunächst in Neuchâtel nieder und übersiedelte 1876 nach Basel, wo er ein Verlagshaus gründete und die Zeitschrift "Les Signes des Temps" (Die Zeichen der Zeit) herausgab. Während seiner siebenjährigen Tätigkeit als Redakteur und Verlagsleiter in Basel schrieb er, trotz grosser missionarischer Reisetätigkeit in Europa und einem Lungenleiden, über 500 theologische Artikel. In einer Kirchenchronik heisst es, dass er es verstand, "die unpopulärsten Wahrheiten in einer so klaren und überzeugenden Weise zu schreiben, dass sie den Lesern noch nach Jahrzehnten Bewunderung abnötigen". Andrews konnte die Bibel in sieben Sprachen lesen und kannte grosse Teile des griechischen Neuen Testamentes auswendig. Im Alter von 54 Jahren starb er 1883 und wurde auf dem Basler Kannenfeld-Friedhof bestattet. In seinem Grab ruhten auch seine 1883 verstorbene Sekretärin Anna Margaretha Oyer, seine Nichte Edith Andrews, die 1885 starb sowie der Missionar und Schriftsteller Joseph Harvey Waggoner. Als Waggoner 1889 starb wurde ein gemeinsames Grabmal in Form eines Obelisken nach einer Sammlung unter den Schweizer Adventisten errichtet. Zwischen 1951 und 1953 wurde der Kannenfeld-Friedhof aufgehoben und so gelangten 1951 auch der bedeutende Grabstein, zusammen mit den Gebeinen der Verstorbenen in einem gemeinsamen Sarg auf dem Wolfgottesacker beigesetzt.
Seit 1960 trägt die adventistische Universität in Berrien Springs (Michigan/USA) zu Ehren des adventistischen Kirchenpioniers den Namen "Andrews University". Sie ist heute mit knapp 3'000 Studenten die grösste Bildungsstätte der Freikirche in den USA und zählt zu den 190 besten amerikanischen Hochschulen.
Im September 1983 fand im Basler Kirchgemeindehaus Oekolampad ein missionswissenschaftliches Symposium zum Gedenken an den adventistischen Pionier und Missionar John Nevin Andrews statt, an dem über 1'800 Personen aus Europa und den USA teilnahmen.
Literatur:
• Anne Nagel: "Der Wolfgottesacker in Basel", Schweizerische Kunstführer GSK, 1993, ISBN 3-85782-532-4
• Basler Zeitung, Nr. 257, 4.11.1997
• Basler Zeitung, Nr. 257, 2.11.1996
• Harry Leonard (Hrsg.) "J.N. Andrews - The Man and the Mission", 1985, ISBN 0-943872-91-X
• Basler Stadtbuch 1983, Ausgabe 1984, Hans Krattiger "Ein Jahrhundert Basler Advent-Mission", ISBN 3-85616018-3
• Chronik "80 Jahre Advent-Gemeinde Basel 1863-1963, Basel 1964 (J.N. Andrews-Jahr), vergriffen.
• Friedhofamt des Kanton Basel-Stadt (Urkunde Benutzungsrecht 13.6.1951; Protokoll Leichenverlegung 20.7.1951)
• Wolfgottesacker, Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Stadtgärtnerei (http://www.stadtgaertnerei.bs.ch/wolfgottesacker__gruen__09.pdf)
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Wolfgottesacker. Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Stadtgärtnerei
Wolfgottesacker Ein Tor zu vergangenen Zeiten
Wolfgottesacker (Wikipedia) (21.10.2011)
Der Wolfgottesacker ist einer der Basler Friedhöfe. Er liegt im Osten der Stadt auf städtischem Gebiet neben den SBB-Gleisen und bildet eine grüne Insel in einem Industrie- und Gewerbegebiet zwischen dem Rangierbahnhof «Wolf» und dem Tramdepot «Dreispitz».
[int.Nr.:1555]
Aktualisiert: 16.11.2011
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