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Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz / Mahmud Moschee

Die Gemeinde geht auf Hazrat Mirza Ghulam Ahmad zurück, der sie 1889 in Qadian in Indien gründete. Sie ist eine aus dem indisch-sunnitischen Islam hervorgegangene Reformbewegung, die von anderen muslimischen Gemeinschaften meist nicht anerkannt und deshalb in vielen Ländern benachteiligt und verfolgt wird. In der Schweiz betreiben die «Ahmadis» seit 1946 eine Mission, welche 1963 in Zürich die Mahmud Moschee eröffnete. Seither haben sich 14 Lokalgemeinden («Jamaat») in verschiedenen Kantonen der Schweiz gebildet, eine davon in Basel. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz ist als Verein organisiert.

Religion
Islam
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Deutsch
Englisch
Urdu
Status
Aktiv

Geschichte

1889 gilt als offizielles Gründungsdatum der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Die Bewegung geht auf Hazrat Mirza Ghulam Ahmad (1835-1908) zurück, der sich als der versprochene Mahdi und Messias verstand. 1908 wurde nach dem Tode von Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, Hazrat Maulana Hakeem Nur-ud-Din, zu seinem Nachfolger (Khalifa) gewählt. Damit begann das Kalifat, dessen 100-Jahr-Jubiläum im Jahr 2008 weltweit gefeiert wurde. Auf dessen Tod im Jahre 1914 folgte Hazrat Mirza Bashir-ud-Din Ahmad und Hazrat Mirza Nasir Ahmad als seine Nachfolger. Im Juni 1982 wurde Hazrat Mirza Tahir Ahmad zum vierten Nachfolger gewählt. Unter seiner Leitung feierte die Gemeinde ihr 100jähriges Bestehen mit der Veröffentlichung von Übersetzungen des Heiligen Qur-ân in 56 Sprachen. Hazrat Mirza Tahir Ahmad starb am 19. April 2003, worauf Delegierte Hadhrat Mirza Masroor Ahmad, den Urenkel des Gründers der Gemeinschaft, zum «Khalifatul Maaysih V» wählten.

In den über 100 Jahren des Bestehens hat sich die Gemeinschaft weltweit verbreitet. 1949 wurde ihre Zeitschrift «Der Islam» zum ersten Mal publiziert und 1955 erschien die erste Koranübersetzung in deutscher Sprache.

Seit 1946 gibt es in der Schweiz eine Mission, die 1963 durch die Eröffnung der Mahmud Moschee an der Forchstrasse 323 in Zürich einen vorläufigen Höhepunkt erreichte. In den folgenden Jahren wurden in den meisten Kantonen Gruppen gegründet – so auch in Basel – und 2005 wurde in Wigoltingen TG die Nuur-Moschee eröffnet.

Lehre und Ziele

Hazrat Mirza Ghulam Ahmad glaubte an die Wahrheit aller Religionen in ihrem Ursprung und bestätigte die Rechtschaffenheit Buddhas, Konfuzius', Krischnas und Zoroastras als Gesandte Gottes, jedoch nicht als Verkörperung Gottes. Er glaubte, der von den verschiedenen Religionen verheissene Reformer zu sein, und wollte weder eine neue Religion verkünden, noch eine theologische Neuerung einführen.

Die Gemeinschaft über sich:
«Die zentrale Aussage seiner Sendung war die Wiedererweckung und Wiederbelebung des Islam. Seine Lehren repräsentieren die Essenz des Islam, frei von allen Verkrustungen, die durch Jahrhunderte hindurch die Reinheit des Islam in seiner Herkunft verfälscht hatten. Zu einer Zeit, in der Fanatismus und Obskurantismus die Haupteigenschaften heutigen religiösen Denkens in der Welt bilden, präsentierte er eine neue Auffassung bezüglich der Weisheit und Philosophie islamischer Lehren. Seine Darlegungen gründeten sich ausschließlich auf den Heiligen Qur-ân sowie die Aussprüche (Hadith) und die Praxis des Heiligen Propheten (Friede und Segnungen Allahs seien auf ihm). Für die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat ist es verpflichtend, in ihrem täglichen Leben die sozialen, moralischen und spirituellen Werte, die der Islam einschärft, zu verwirklichen. Weiterhin ist es für sie bindend, Freundschaft, gutes Miteinanderauskommen und Rechtschaffenheit nicht nur unter sich selbst zu fördern, sondern genauso unter anderen Nationen und Gemeinschaften. Die Gemeinde hat sich aktiver Wohlfahrtspflege verpflichtet, wie auch den Notwendigkeiten der Erziehung nicht nur ihrer eigenen Mitglieder, sondern ebenfalls derer anderer Gemeinden, unter denen sie leben.»

Der Leitspruch für die Arbeit der Ahmadiyya Muslim Jamaat lautet «Liebe für alle, Hass für keinen.» Der Islam sei eine Religion des Friedens und nicht des Terrors. Die weltweite Bewegung wehrt sich gegen die Gewalt von extremistischen MuslimInnen.

Angebote und Versammlungsort

Angebote

In allen Lokalgemeinden wird normalerweise das Freitagsgebet am Freitag über Mittag gehalten. In der Mahmud Moschee in Zürich finden täglich 5 Gebete und besonders das Freitagsgebet statt.

Ausserdem werden regelmässig interne Seminare zu Fragen der Religion, Bildung, Erziehung und Integration etc. angeboten. Solche internen Anlässe sind nach Geschlechtern getrennt. Es gibt auch regelmässig Informationsanlässe für Schulen und andere interessierte Gruppen.

Versammlungsort

Für alle Gruppen in der Schweiz ist die Mahmud-Moschee in Zürich der zentrale Ort, wo auch nationale Treffen, Feste und Seminare stattfinden. In Wigoltingen TG befindet sich die Nuur-Moschee. Hier ist jeweils auch die Jahresversammlung «Jalsa Salana».

Seelsorge und soziale Unterstützung

Der Imam ist für die Seelsorge zuständig. Die Gemeinde beteiligt sich an verschiedenen Hilfsprogrammen innerhalb der Schweiz und im Ausland.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz ist ein Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen. Die Ahmadiyya Gemeinde hat verschiedene nach Geschlecht und Altersgruppen gegliederte Unterorganisationen.

Finanzen

Die Mitglieder bezahlen einen Beitrag nach ihren finanziellen Möglichkeiten, wenn möglich 6.25%. Das Geld wird zentral in Zürich verwaltet.

Zahlen

2017 gehörten rund 850 Menschen der Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz an. Mittlerweile ist die Zahl auf etwa 950 angewachsen. Es gibt in der Schweiz 14 Jamaat (Lokalgemeinden): Aarau, Altstätten, Basel, Bern, Genf, Jona, Luzern, Neuchâtel, St. Gallen, Tessin, Thurgau, Winterthur, Zürich (Nasir) & Zürich (Mushtaq). (Stand: 2022)

Zusammenarbeit

Mehrmals pro Jahr lädt die Mahmud Moschee in Zürich zum «Tag der offenen Moschee» ein. Der Imam stellt sich auch unentgeltlich zur Verfügung, um in der ganzen Deutschschweiz Schulen und Organisationen zu besuchen und über den Islam zu informieren. Des Weiteren nimmt der Verein an der «Woche der Religionen» teil.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Die meisten Lokalgemeinden haben von März bis November einmal monatlich jeweils an einem Samstag einen Bücherstand. Ahmadis informieren und geben gratis Broschüren und andere Kleinschriften in verschiedenen Sprachen ab.

Literatur und Medien

  • ahmadiyya.de
  • Die Reformer der Muslime (ORF, 2017)
  • Der Heilige Qur'an. Arabisch und Deutsch. Mit Einführung und Kommentar. Hrsg. unter der Leitung von Hazrat Mirza Nasir Ahmad, Imam und Oberhaupt der Ahmadiyya-Bewegung des Islams. 1980.
  • Hazrat Mirza Ghulam Ahmad: Unsere Lehre. Ahmadiyya Mission des Islam, Zürich 1989.

Kontakt

Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz / Mahmud Moschee
Forchstrasse 323, 8008 Zürich-Balgrist

Tel. 044 381 55 70
Mail: info@ahmadiyya.ch
Web: ahmadiyya.ch

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