Der Buddhismus gelangte erst etwa im 7.–8. Jahrhundert n.Chr. nach Tibet. Mahayana-Lehre und -Praxis vereinigten sich mit der vorherrschenden Bönreligion und zum Teil Elementen des Hinduismus zu einer neuen Form. Sie ist heute unter dem Namen Vajrayana oder Lamaismus bekannt. Vajra heisst Diamant und wird auf die Erleuchtung und die absolute Wirklichkeit bezogen. Ein Lama ist ein geistiger Lehrer, der seine Schüler in der buddhistischen Lehre, die er selbst verkörpert, unterweist.
Durch die Besetzung Tibets flüchteten viele Tibeter. Etliche kamen in die Schweiz.
Die politischen Ereignisse halfen mit, dass das Interesse an Tibet ins Blickfeld rückte. Dies trug sicher auch dazu bei, dass die Kenntnisse des tibetischen Buddhismus zu uns gelangten.
Für Exiltibeterinnen und Exiltibeter ist der 1959 nach Indien geflüchtete Dalai Lama zentral. Er gilt als religiöses und politisches Oberhaupt der Tibeter und ist die Integrationsfigur. Wenn er gelegentlich zu einem Besuch in der Schweiz ist, folgen möglichst viele der Einladung zum Besuch seines öffentlichen Auftritts.
Exiltibeterinnen und Exiltibeter sind nur vereinzelt in einer der aufgeführten Vajrayana-Gruppen anzutreffen. Ihr religiöses Zentrum ist das «Klösterliche Tibet-Institut» in Rikon.