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Kirche Heiliger Nikolai / Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland

Nach der Revolution im Jahre 1917 gründeten russische Personen an verschiedenen Orten in der Diaspora orthodoxe Kirchgemeinschaften. Die so entstandene Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland spaltete sich 1927 von der Russisch-Orthodoxen Kirche in Moskau ab. 80 Jahre später kam es jedoch zur Wiedervereinigung. Die Gemeinschaft in Basel besteht seit 1935 und ist als Verein organisiert.

Religion
Christentum
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Englisch
Russisch
verschiedene
Ukrainisch
Status
Aktiv

Geschichte

Nach der Revolution 1917 wurden viele Russinnen und Russen ins Exil getrieben und gründeten an verschiedenen Orten Kirchgemeinden, die zunächst dem Patriarchat von Moskau als Russisch Orthodoxe Auslandskirche unterstellt waren. 1927 kam es zum Bruch der Auslandskirche mit dem Moskauer Patriarchat und Erstere erklärte sich für unabhängig. 80 Jahre später, im Sommer 2007, haben sich die Russisch-Orthodoxe Kirche und die Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland wieder vereinigt.

In Basel bildete sich 1935 eine Gruppe von Menschen, die im orthodoxen Glauben und in ihrer russischen Muttersprache vereint waren. Ihre erste Kirche errichteten sie im Haus des «Christlichen Männervereins» am Nadelberg. Der Raum wurde zu jedem Gottesdienst am Sonntag neu eingerichtet; dafür musste immer die Ikonostase neu aufgestellt und nach dem Gottesdienst wieder auf dem Dachgeschoss zusammengepackt werden. Der erste Priester dieser Gemeinde war Vater David Schuboff. Nachdem das Haus auf dem Nadelberg abgerissen wurde, ist die Kirche mehrfach umgezogen. Mehrere Jahre war die Kirche Gast in einem Nebenraum der Pauluskirche bis anfang der 80er-Jahre die heutige Kirche in den Kellerräumen an der Amerbachstrasse 72 eingerichtet werden konnte.

In der Geschichte dieser Kirche hat der Priester Alexander Kargon einen besonderen Platz eingenommen. Er verband seine Gemeinde in Zürich mit der hiesigen in Basel und zelebrierte bis zu seinem Tod im Alter von 93 Jahren. Seit der Ordination von Priester Pavel Golynsky 2016 kann die Gemeinde erstmals jeden Sonntag Gottesdienst feiern. Seine Vorgänger waren alle zusätzlich in Kirchen anderer Städte tätig. In der Amtszeit von Priester Pavel ist ausserdem die nationale Vielfalt der Gemeinde gestiegen. Ausserdem hat er einige Konversionen zum russisch-orthodoxen Glauben begleitet, was vorher eine absolute Ausnahme war.

Lehre und Ziele

Die Lehre und Ziele richten sich nach der Russisch-Orthodoxen Kirche. Es besteht – ausser der Sprache – kein Unterschied zu anderen orthodoxen Kirchen des Ökumenischen Patriarchats. Die Kirche in Basel ist dem Heiligen Nikolai von Myra geweiht.

Die Gemeinschaft über sich:

In ihrem Gotteshaus spielen politische Einstellung und Nationalität keine Rolle. Menschen unterschiedlichster Muttersprachen treffen sich in dieser Kirche zur Eucharistie. Deshalb spricht der Priester Teile des Vaterunser Gebets in sechs unterschiedlichen Sprachen.

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Jeden Sonntag um 10 Uhr wird die Liturgie gehalten, der wichtigste Gottesdienst der russisch-orthodoxen Kirche. Am Vorabend findet um 17 Uhr die Vigil statt, das nächtliche Gebet. Weitere Angebote bestehen für:

  • Kinder
  • Erwachsene
Versammlungsort

An der Amerbachstrasse 72 in Basel wurde im 2. UG eines Blocks die orthodoxe Kirche eingerichtet mit Ikonostase und vielen Ikonen. Zwei Nebenräume dienen für gemeinsame Mahlzeiten und die Kinderkirche.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Für die Seelsorge ist der Priester zuständig. Er macht auch Hausbesuche und Haussegnungen, besonders bei den älteren Gemeindegliedern.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die Gemeinde in Basel ist ein Verein nach ZGB. Da die «Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland» sich mit dem Moskauer Patriarchat wiedervereinigt hat, untersteht sie nun dem Patriarchen Kyrill in Moskau. Die Gemeinden in der Schweiz unterstehen zudem dem Metropoliten Nikolai in New York und dem Bischof Irenei (von London und Westeuropa).

Für alles Sakramentale ist der Priester als geistlicher Leiter zuständig. Er wird vom Bischof eingesetzt, der aber die Wünsche der Gemeinde berücksichtigt. Die Gemeinde wird vom Kirchenrat geleitet. Ihm gehören zur Zeit zwei Männer und vier Frauen an. Die Bedingungen für die Mitgliedschaft sind:

  • orthodox getauft
  • Bezahlung des Mitgliederbeitrages
  • aktive Teilnahme am Gemeindeleben

Mehr zur Gleichstellungssituation in dieser Gemeinschaft hier.

Finanzen

Die Mitgliedschaft kostet 1 CHF pro Tag. Am Sonntag gibt es zudem eine Kollekte. Das Geld wird vor allem für die Miete verwendet. Der Priester lässt sich nur die Reisespesen vergüten. Ein Pflichtbetrag geht an die Diözese, womit die Ausbildung von Pfarrpersonen und Mission in Jerusalem unterstützt wird. Seit 2021 ist die Kirche in Basel dazu wieder finanziell in der Lage. Davor wurde sie, wie es Regel ist, von der Pflicht befreit. Es gibt eine vereinsübliche Jahresrechnung.

Zahlen

Während 2019 die Gemeinde rund 25 regelmässige BesucherInnen umfasst, mehrheitlich russischer und serbischer Herkunft, sind es heute um die 80 aus 15 unterschiedlichen Herkunftsländern. Darunter sind 12 Personen als zahlende Mitglieder gelistet. Zur Kinderkirche kommen beständig 6 Kinder. (Stand 2022)

Zusammenarbeit

Es bestehen freundschaftlich-nachbarliche Beziehungen zu orthodoxen und anderen christlichen Kirchen. Regelmässig organisiert die Gemeinschaft Pilgerreisen, bei denen auch Orthodoxe aus Deutschland und anderen Teilen der Schweiz teilnehmen. Der Priester nimmt, wenn zeitlich möglich, an der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (AGCK) teil.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Die Gemeinschaft kommuniziert ihre Anliegen per Mail, wie den jährlichen Gottesdienstplan und die Gemeindemitteilungen.

Literatur und Medien

  • Festschrift der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland, Gemeinde des Heiligen Nikolaus in Basel zum 60-jährigen Jubiläum. 1935–1995.

Kontakt

Russisch-orthodoxe Kirche im Ausland St. Nikolai
Amerbachstr. 72, Postfach, 4007 Basel

Tel. +41 791 077 218 (Herr Yavor Ockart, Kirchenältester)
Mail: georgyav92@gmail.com

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