1840 begann Christian Friedrich Spittler (1782–1867) in der Kirche St. Chrischona mit der Ausbildung junger Männer für den missionarischen Dienst. Unter seinem Nachfolger entstand ab 1867 die erste nicht-akademische theologische Ausbildungsstätte, deren Wirken zur Gründung der ersten Chrischona-Gemeinden in der Schweiz, in Deutschland und Frankreich führte. Die Pilgermission St. Chrischona (seit 2014: Chrischona International) besteht seit 2019 nicht mehr als internationales Gemeinde- und Missionswerk. Der Verein wurde umbenannt in «Theologisches Seminar St. Chrischona» und konzentriert sich ausschliesslich auf die theologische Aus- und Weiterbildung.
1840 begann Christian Friedrich Spittler (1782-1867) in der Kirche St. Chrischona mit der Ausbildung junger Männer für den missionarischen Dienst. Schon seit 1801 war Spittler Sekretär der «Deutschen Christentumsgesellschaft» in Basel. Er wollte mit seiner Pilgermission der zunehmenden Säkularisierung ein Mittel entgegensetzen. Die «Pilgermissionare» sollten mit dem Evangelium von Jesus Christus «zu den Leuten» gehen. Unter seinem Nachfolger Carl Heinrich Rappard (ab 1868) entstand das Prediger- und Missionsseminar und damit die erste nicht-akademische theologische Ausbildung im deutschen Sprachraum. Als Folge ihrer ausgedehnten Tätigkeit entstanden innerhalb der evangelischen Kirche «Gemeinschaftskreise» – die ersten 1869 in der Schweiz, 1875 in Deutschland und 1876 in Frankreich. Sie wurden nach dem Namen der Ausbildungsstätte «Chrischona-Gemeinschaften» genannt. Von 1909–1946 leitete Rappards Schwiegersohn Friedrich Veiel das Werk. 1909 wurde in einem damals progressiven Schritt eine Bibelschule für Frauen gegründet. 1925 entstand das Diakonissen-Mutterhaus. Leiter von 1947–1967 war Hans Staub, dann bis 1991 Edgar Schmid. Von 1991 bis 2001 leitete Karl Albietz das Werk, auf ihn folgten Dr. Markus Müller (2001–2012) und René Winkler (2012–2018). Seit 2016 leitet Dr. Benedikt Walker als Rektor das tsc. Im Laufe der Zeit entstanden über 30 verschiedene Werke der inneren und äusseren Mission, hinzu kamen die Gemeinden.
2014 wurde die Pilgermission umbenannt in «Chrischona International». 2019 legte Chrischona International die Verbandsarbeit nieder und konzentriert sich seitdem auf die theologische Aus- und Weiterbildung unter dem neuen Namen «Theologisches Seminar St. Chrischona».
Das tsc über sich:
«Das Theologische Seminar St. Chrischona erarbeitet und pflegt eine Kommunikative Theologie. Also eine Theologie, die mit Gott redet und von Gott redet. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch das komplette tsc-Studienangebot und prägt alle Studiengänge. In folgenden sieben Aussagen lässt sich diese Kommunikative Theologie zusammenfassen:
«Die Bibel als Gottes Kommunikationsbuch ist Grundlage der Theologie am Theologischen Seminar St. Chrischona. Darüber hinaus versteht sich das tsc als Übungsraum für Christen, ihre eigene Position innerhalb der evangelischen Theologie zu finden, zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Unter den Dozentinnen und Dozenten am tsc gibt es deshalb unter anderem Lutheraner, Calvinisten, Pietisten, Charismatiker und Evangelikale. Das tsc ist überzeugt davon, dass unterschiedliche Praxiserfahrungen und Frömmigkeitsstile eine konstruktive Diskussionskultur befördern. Wichtig dafür ist die Wertschätzung des Anderen und dessen Meinung.» (tsc, 2021)
Das Theologische Seminar St. Chrischona bietet die Bachelorstudiengänge «Kommunikative Theologie» (Präsenz- und Fernstudium), «Theologie & Pädagogik» und «Theologie & Musik» an. Alle drei sind akkreditiert bei der Middlesex University London. Hinzu kommt der zehnmonatige tsc-Jahreskurs – eine Bibelschule und theologische Weiterbildung. Im Bereich Weiterbildung bietet das tsc regelmässig Seminare, Webinare, Workshops und Online-Kurse an. Des Weiteren bietet das tsc des Studierenden Zimmer, Jobs und Freizeitangebote.
Das Theologische Seminar am Chrischonarain 200 bietet Räumlichkeiten für die Studienangebote sowie Grossveranstaltungen und Gastronomie.
Das Theologische Seminar St. Chrischona arbeitet mit unterschiedlichen regionalen sowie internationalen christlichen Gemeinden und Institutionen und Reiseveranstaltern zusammen. Mit diesem Netzwerk fand 2020 die erste gemeinsame Konferenz statt. Ausserdem bestehen unterschiedliche Think-Tanks.
Das tsc ist als Verein organisiert. Dieser ist eine Fortführung des ehemaligen Vereins der Pilgermission – nach einer neuen Ausrichtung und der Namensänderung zu «Theologisches Seminar St. Chrischona.»
Die Bildungsinstitution erhält keine staatlichen Zuschüsse und ist für die Finanzierung der Bildungsarbeit auf Spenden angewiesen. Ein Teil der Finanzierung besteht zudem aus den Studiengebühren. Ein Bachelorstudium kostet 18'720 CHF plus Semestergebühren (315 CHF/Semester) und einmalige Immatrikulationsgebühren.
Im Studienjahr 2022/23 studierten rund 120 Studierende am tsc. 2019 waren es um die 150 Studierende.
Ausführliche Informationen zum Bildungsangebot finden sich auf der Website. Ausserdem ist das tsc auf mehreren Social Media Kanälen aktiv.
Theologisches Seminar St. Chrischona – Sekretariat
Chrischonarain 200, 4126 Bettingen
Tel. 061 646 45 00
Mail: tsc@tsc.education
Web: tsc.education