Das achttägige Fest Chanukka wird jedes Jahr zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem 164 v. Chr. – nach jüdischer Zeitrechnung das Jahr 3597 – gefeiert. Ihre Umstände gelten im Judentum als Wunder: Damals gelang es einer kleinen Gruppe von jüdischen Priestern, das ewige Licht im zuvor durch die griechisch-syrische Herrschaft entweihten Tempel wieder anzuzünden. Das dafür vorhandene Öl hätte eigentlich nur für einen Tag reichen sollen, es brannte allerdings acht Tage lang.

Nach Einbruch der Dunkelheit zünden Jüdinnen und Juden während Chanukka deshalb jeden Abend eine Kerze an einem achtarmigen Leuchter an, bis am letzten Abend alle Kerzen brennen. Diese Leuchter – genannt «Chanukkia» – werden in die Fenster oder draussen aufgestellt. Weshalb das so ist, erklärt Rabbi Zalmen Wishedski von der jüdisch-orthodoxen Gemeinde Chabad Lubawitsch Basel: «An Chanukka feiern wir ein Wunder – und die Welt soll das wissen.»

Dies kommt in Basel auch an einem öffentlichen Anlass zum Ausdruck, der von der Chabad-Gemeinde organisiert wird: Seit vielen Jahren wird an einem Abend während Chanukka eine fünf Meter hohe Chanukkia auf dem Marktplatz aufgestellt und feierlich angezündet. Dass jeweils auch VertreterInnen der Regierung an der Feier teilnehmen, zeigt, welche Bedeutung ihr von staatlicher Seite zugemessen wird. Die Öffentlichkeit ist Rabbiner Wishedski wichtig: «Der Anlass richtet sich nicht nur an unsere Gemeinde und auch nicht nur an die jüdische Bevölkerung. Die Botschaft von Chanukka, dass Wenige die Mehrheit besiegt haben und Licht über Dunkelheit herrscht, soll von allen gehört werden.»

Am Dienstag, dem 30. November 2021 um 18.30 Uhr ist es wieder soweit. Teilnehmen wird Regierungspräsident Beat Jans, es gibt eine Feuershow und Sufganiot – ein süsses Gebäck, ebenfalls bekannt als Berliner.

Weiterführende Informationen zur Veranstaltung
chabadbasel.com