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Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona (DMH) wurde 1925 von der ehemaligen Pilgermission St. Chrischona gegründet und hat seinen Hauptsitz auf dem Berg St. Chrischona im Kanton Basel-Stadt. Das christliche Werk ist hauptsächlich in der Schweiz und in Deutschland tätig, wo es verschiedene diakonische Projekte unterstützt.

Religion
Christentum
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Werk
Sprache
Deutsch
Status
Aktiv

Geschichte

Das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona wurde 1925 als Zweig der Pilgermission (jetzt: Theologisches Seminar St. Chrischona) gegründet, da sich die Absolventinnen der Bibelkurse «Im Haus zu den Bergen» ein eigenes Mutterhaus als Heim und Weiterbildungsstätte wünschten. Die Brüder der Pilgermission beobachteten in den Städten Bedürfnisse und Aufgaben, die sie kaum noch selber zu bewältigen vermochten. Deshalb baten sie darum, dass man im Mutterhaus eine Schule für Diakonissen einrichten möge.

Die Leitung hatte der damalige theologische Lehrer Walter Gutzke. Er stand mit seiner Frau dem Werk vor und orientierte sich an den bereits bestehenden Diakonissen-Mutterhäusern Kaiserswerther Prägung. Jungen Frauen wurden auf diese Weise eine Ausbildung und Arbeit geboten und sie konnten eine Rolle innerhalb der Gesellschaft ausüben. Die an dieser Lebensform interessierten Frauen vollzogen unter einer inneren Berufung den Eintritt ins Diakonissen-Mutterhaus. Nach neun Jahren wurde die Schwester dann durch Einsegnung in einem öffentlichen Gottesdienst in die verbindliche Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft der Diakonissen aufgenommen.

Einige Daten aus der Geschichte:

  • 1928: Gründung «Chrischona-Schwesternverband e.V.» als deutscher Zweig in Lörrach
  • 1929 war die Schwesternzahl auf 100 angewachsen. Sie wurden im In- und Ausland vorwiegend in der Krankenpflege, in der Gemeindearbeit und in der äusseren Mission eingesetzt.
  • 1952: Einsatz der ersten Oberin der Schwesterngemeinschaft. Einweihung Neubau des Mutterhauses und erstes Pflegeheim auf St. Chrischona
  • 1956: Eröffnung Haushaltungsschule für junge Mädchen im Mutterhaus
  • 1985: Eröffnung Altenpflegeschule «Manoah» in Lörrach
  • 1997: Einweihung des Hauses der Stille

Im Laufe der Zeit belegte das Mutterhaus neben den eigenen Häusern auch Krankenhäuser, verschiedene Sanatorien und Alters- und Pflegheime mit Diakonissen. Die grösste Zahl von Eintritten junger Frauen verzeichnete das Mutterhaus in der Zeitspanne 1946–1961. Bis heute sind das Haus und das angeschlossene Pflegeheim Heimat für die Schwesterngemeinschaft.

Ab den 1990er-Jahren stellte jedoch das Ausbleiben von weiterem Nachwuchs das Mutterhaus zunehmend vor die Frage nach Zukunftsperspektiven. Nach Workshops und einer vertieften Weiterentwicklung der Impulse in den Jahren 2011–2013 beschloss der Schwesternrat im Oktober 2013, die bestehenden Zentren in St. Chrischona und Lörrach zu stärken. Damit verbunden war einerseits die Veräusserung von einigen Liegenschaften, andererseits eine Öffnung des Standorts auf St. Chrischona. Bis 2022 ensteht hier ein Wohnpark, der sowohl das bestehende Mutter- und Gästehaus und das Pflegeheim, als auch neue Mietwohnungen umfasst.

Lehre und Ziele

Die Heilige Schrift und der gemeinsame Glaube an Jesus Christus bilden das geistliche Fundament der Gemeinschaft. Die Diakonissen leben nach den drei evangelischen Räten Anspruchslosigkeit, Ehelosigkeit, Sendungsprinzip.

DMH steht sowohl für «Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona», als auch für den theologisch begründeten Auftrag «diakonisch missionarisch handeln».

Die Gemeinschaft über sich:
«Als DMH stellen wir uns in den Dienst von Gemeinschaften und Gemeinden. Wir möchten sie inspirieren und befähigen, so dass sie im Vertrauen auf Jesus Christus ihre Mitmenschen unterstützen und begleiten. Wo Gemeinden ihren diakonisch-missionarischen Auftrag aktiv leben, ihre Gaben und Fähigkeiten entdecken und für andere einsetzen, geschieht Lebensveränderung. Dazu möchten wir als DMH Gemeinden inspirieren und befähigen, damit neue Gemeinschaft erlebt, Not gelindert und Glauben
geweckt wird.» (DMH, 2021)

Angebote und Versammlungsort

Angebote

In der Kapelle finden regelmässig Morgen- und Abendandachten statt, zu denen alle willkommen sind. Die Angebote des Diakonissen-Mutterhauses bestehen heute in institutionalisierten diakonischen Einrichtungen im Pflege- und Bildungsbereich, im Rahmen der «Stadt auf dem Berg» mit Wohnpark und Veranstaltungen sowie im Bereich der Gemeindediakonie.

Versammlungsort

Auf St. Chrischona befindet sich das Zentrum der Schwesterngemeinschaft, das Feierabend- und Pflegeheim St. Chrischona und einige zugeordnete Häuser, darunter das «Haus der Stille» mit der Kapelle. Mit dem Wohnpark kommen zusätzlich 30 neue Wohnungen dazu.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Die Seelsorge ist für alle Menschen gedacht, die diesen Dienst wünschen. Die Schwestern führen regelmässige persönliche Gespräche mit der Leiterin. Das Werk bietet zudem sozialdiakonische Alters- und Pflegeheime in St. Chrischona und Lörrach.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona wird von einer Geschäftsleitung geleitet und besteht aus sechs Rechtspersonen: In der Schweiz sind das Diakonissen-Mutterhaus (DMH) und die Fürsorge- und Unterstützungskasse als Stiftungen organisiert, zudem besteht auch eine DMH AG. In Deutschland besteht eine weitere Stiftung mit zwei angeschlossenen gGmbHs.

Die Schwesternversammlung besteht aus den eingesegneten Diakonissen, welche eine Leiterin (früher: Oberin) und einen Schwesternrat als beratendes Organ für die Geschäftsleitung wählt. Zur Schwesternschaft zählen Diakonissen aus Deutschland, der Schweiz und dem Elsass. Als Zeichen ihrer Zusammengehörigkeit und als Bekenntnis nach aussen, tragen die Diakonissen eine einheitliche Tracht.

Finanzen

Die Diakonissen leben in Gütergemeinschaft, wobei aber jede ein Taschengeld erhält. Das Mutterhaus kommt für die Lebenskosten der Diakonissen auf. Aus den Erträgen des Werkes, Spenden sowie aus dem durch die Schwestern im Rahmen der Gütergemeinschaft erarbeiteten Geldbeträgen werden die Auslagen des Diakonissen-Mutterhauses und Löhne der freien Mitarbeitenden bezahlt. Die Finanzen werden von einer unabhängigen Rechnungsstelle geprüft.

Zahlen

Zur Schwesternschaft zählen zurzeit 66 Diakonissen, davon stehen 6 Schwestern noch im aktiven diakonischen Dienst. 44 Schwestern leben in Lörrach, 22 Schwestern in St. Chrischona, Bettingen. Zusätzlich zu den Schwestern sind in verschiedenen Bereichen in Deutschland und in der Schweiz insgesamt ca. 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt. (Stand: 2021)

Zusammenarbeit

Das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona gehört als selbstständiges Werk zu Chrischona International. Zudem ist es teil des Forums Evangelischer Ordensgemeinschaften der Schweiz (FEOS) und dem Bund Deutscher Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhäuser.

An ökumenischen Anlässen wird teilgenommen, wenn dies als sinnvoll erachtet wird, wobei die Beziehung zu Jesus Christus dabei ausschlaggebender ist als die Gruppenzugehörigkeit.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Öffentlichkeitsarbeit findet durch Kontakte mit Aussenstehenden in den verschiedenen Arbeitsbereichen statt. Des Weiteren ist das Diakonissen-Mutterhaus auf christlichen Tagungen und Kongressen präsent.

Literatur und Medien

  • Quartalszeitschrift «Mit & Für» (bis 2021) / ab 2022: Halbjahrszeitschrift «DMH – auf dem Weg»
  • Theophil Stöckle: «Die Mutterhaus-Diakonie hat Zukunft!», Briefe über Auftrag und Lebensform der Diakonissen, Hänssler-Verlag Neuhausen/Stuttgart, 1998.

Kontakt

Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona
Chrischonarain 135, 4126 Bettingen

Tel. 061 606 65 00
Mail: info@dmh-chrischona.org
Web: dmh-chrischona.org

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