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Schweizerische Islamische Jugendvereinigung Basel (SIJB)

Der Verein war 1998 von türkischen Jugendlichen gegründet worden, um gemeinsam die Integration von jungen Muslimen zu fördern und den sozialen Zusammenhalt der muslimischen Gemeinschaft zu stärken. Er hat sich mittlerweile aufgelöst.

Religion
Islam
Rechtlicher Status
privat-rechtlich
Organisationsform
Jugendorganisation
Sprache
Türkisch
Status
Nicht aktiv

Geschichte

Der Verein wurde 1998 von türkischstämmigen Jugendlichen gegründet. Sie trafen sich über längere Zeit in der Fetih Moschee am Leimgrubenweg 6, die ihnen einen Raum zur Verfügung stellte. Allerdings hatte die SIJB den Wunsch nach vollständiger Unabhängigkeit. So zogen sie 2007 an die Lörracherstrasse 105 in Riehen um.

Der Verein war mehrheitlich regional ausgerichtet, aber stets offen, sich schweizweit mit Jugendlichen zu vernetzen, die ähnliche Interessen vertraten. Mit verschiedenen Projekten und Veranstaltungen wandten sie sich sowohl an MuslimInnen als auch an die Öffentlichkeit. Am 11. September 2004 veranstalteten sie einen Informationsabend für MuslimInnen und am 4. Juni 2005 organisierten sie die Veranstaltung «Faszination Islam» in der Offenen Kirche Elisabethen, wozu alle Interessierten eingeladen waren.

Am 9. Juli 2005 wandte sich die Vereinigung mit einem Schreiben an die Medien. Darin bekundete sie ihr Beileid mit den Opfern des Anschlags in London und distanzierte sich von jeglicher Gewalt. Des Weiteren beteiligten sich die Jugendlichen sowohl an verschiedenen Podiumsdiskussionen bei interreligiösen Veranstaltungen und wirkten bei dem nationalen Forschungsprogramm NFP 58 mit. Anlässlich der Annahme der «Initiative gegen den Bau von Minaretten» organisierte die SIJB am 4. Dezember 2009 auf dem Marktplatz in Basel eine Kundgebung mit anschliessendem Schweigemarsch.

Trotz erfolgreicher Projekte stand der Verein seither nicht mehr in der Öffentlichkeit. Einige Jugendliche haben sich bei anderen Jugendgruppen der umliegenden Moscheen angeschlossen. Am Schluss bestand die SIJB grösstenteils aus einem Kern junger Erwachsener (zweite Generation), die sich aufgrund familiärer und anderweitiger Verpflichtungen nicht mehr auf einer regelmässigen Basis trafen. Zuletzt war Serhad Karatekin Präsident des Vereins.

Lehre und Ziele

Ursprünglich kamen die Jugendlichen aus verschiedenen islamischen Zentren der Nordwestschweiz. Die SIJB war offen für alle Muslime und verstand sich als politisch neutral. Ziel des Vereins war es, «junge Muslime zu integrieren und den sozialen Zusammenhalt der muslimischen Gemeinschaft zu stärken». Er beschrieb sich selbst wie folgt: «Die Jugendlichen sehen sich nicht als eine Minderheit oder Gruppierung, die Akzeptanz sucht. Im Gegenteil, sie betrachten sich als Realität und Teil der Gesellschaft, welche lösungsorientiert Möglichkeiten konzipiert um das Zusammenleben zur erleichtern».

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Neben öffentlichen Auftritten und Anlässen plante der Verein in der Vergangenheit zusätzliche Aktivitäten, wie beispielsweise Sportprogramme und Ausflüge (nach Geschlechtern getrennt) sowie Integrationsprojekte.

Versammlungsort

Die SIJB hatte Büroräumlichkeiten sowie einen grösseren Aufenthaltsraum in einem Haus an der Lörracherstrasse in Riehen.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die SIJB war ein Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen und war unabhängig von den verschiedenen islamischen Vereinen. Der Vorstand bestand aus fünf Männern.

Finanzen

Zu Beginn wurde ein symbolischer, monatlicher Beitrag von 10 CHF pro Person verlangt. Da aber kein regelmässiger Finanzbedarf bestand, erübrigte sich der Mitgliederbeitrag. Die Kosten für Veranstaltungen oder Ausflüge teilte man stattdessen unter den Teilnehmenden jeweils auf.

Zahlen

Im Jahr 2005 zählte der Verein um die 40 Mitglieder und zusätzlich etwa 50 Sympathisanten (10–20 % Frauen). Davon waren ca. 80 % türkischstämmig.

Zusammenarbeit

Die Aktiven des Vereins waren offen für Gespräche und Zusammenarbeitsprojekte sowohl mit verschiedenen Moscheen als auch mit Gläubigen anderer Religionen. So waren sie unter anderem bei «religions.basel» (besteht nicht mehr) beteiligt.

Wenn es die Zeit zuliess, standen sie auch immer wieder für Gespräche in Schulen zur Verfügung. Bedingung war, dass Inhalt und Gestaltung der Veranstaltungen nicht ihren islamischen Prinzipien widersprachen.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Für Veranstaltungen und Anlässe machte die SIJB üblicherweise mündlich Werbung, sowie mittels Flyer, Internet oder Medienmitteilungen.

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