Die Tigray-Gemeinschaft ist äthiopischen Urspungs und zählt zu den orientalisch-orthodoxen Kirchen. 2021 hat sie sich von der äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche getrennt.
Das Christentum kam im 4. Jahrhundert nach Äthiopien und wurde mit der Tewahedo-Kirche zur Staatsreligion. Auch die Eritreisch-orthodoxe Kirche trägt den Namen Tewahedo, da sie eine Abspaltung ist, die nach der Unabhängigkeit von Eritrea in den 90er Jahren entstand.
In Basel wurde die Kirche 2003 von Tariku Gebre und Alex Gadissa gegründet.
Seit 2020 bestehen in Äthiopien ethnische Konflikte, wonach der äthiopisch-orthodoxen Kirche die Spaltung droht.
Aufgrund dessen hat sich die tigrayische Gemeinschaft in der Schweiz 2021 von der Zentralverwaltung der äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche getrennt und ihre eigene Kirchgemeinde gegründet. Nach eigenen Aussagen «weil sich die Kirche offiziell in der Politik engagiert und den Krieg unterstützt hat. Aus diesem Grund haben wir eine neue Kirche gegründet, die unabhängig von jeglichen politischen Aktivitäten ist. Wir gehören nun weder in Äthiopien noch in der Diaspora zur äthiopisch-orthodoxen Kirche.»
Priester Abraham Mesghebe ist der Administrator der Tigray-orthodoxen Kirchen Tewahedo in der Schweiz.
Die Gemeinschaft über sich:
Der Gottesdienst findet an drei Sonntagen in der Offenen Kirche Elisabethen statt und wird von äthiopischen und eritreischen orthodoxen Christen besucht. Die Daten werden im Programm der Offenen Kirche Elisabethen publiziert.
Die Gemeinde ist eine Wanderkirche und geniesst Gastrecht in der Offenen Kirche Elisabethen. An anderen Wochenenden trifft sie sich in Bern, Genf, Lausanne und Zürich, sodass circa zweiwöchentlich ein Gottesdienst stattfindet.
Der Priester kümmert sich seelsorgerlich um die Gemeinden. Er nimmt die Beichte ab, bietet geistliche Beratung und weitere Formen von Unterstützung.
Die Gemeinschaft ist als Verein organisiert, das Gemeinschaftsleben ist jedoch informell organisiert. Der Priester und die Diakone arbeiten ehrenamtlich.
Der Priester wohnt in Zürich und leitet die Gottesdienste mit den anderen Priestern und Diakonen zusammen. Die Liturgie ist den Männern vorbehalten. Frauen sind mit der Verwaltung, der Kirchenmusik und Essen vorbereiten betraut.
Das eingegangene Geld wird hauptsächlich für die Raummieten und die Reisekosten der Priester verwendet.
Die Basler Gemeinschaft hat 25 Mitglieder. Das Jahresfest in Basel besuchen circa 100 Personen (Stand 2023).
Die Gemeinschaft ist mit anderen Migrationskirchen über das Pfarramt der Weltweiten Kirche vernetzt.
Für grössere Gottesdienste werden flyer digital an Facebook- und WhatsApp-Gruppenmitglieder verschickt.
Kassa, Bruk Asfaw, 2021: Tracing Religious Transformations: An Ethnography of the Ethiopian Orthodox Tewahedo Church in Tigray: anthro.unibe.ch
Schweiz: Tigray orthodoxe Tewahedo Kirche in der Schweiz
Basel: Die Kirche von Medhanie alem
Tel. 078 266 30 15 (Bruk Asfaw Kassa, Diakon, Hauptlehrer und Verantwortlicher für auswärtige Angelegenheiten)
Mail: bruk_21@yahoo.com